Cindy, Kitty und „Die Schöne“

■ BSE-Rinder sorgen für ausgiebige Beschäftigung bei Regierungen, Wissenschaftlern und Gerichten

Bonn/Bremen (Reuter/dpa) – Im Bonner Institut für Molekularbiologische Diagnostik hat am Montag die Untersuchung zur Herkunft des BSE-Rindes Cindy begonnen. Dort liegen zahlreiche Proben von Tieren vor, die mit dem bei Höxter an der Rinderseuche verendeten Rind verwandt sein sollen. Sollte sich herausstellen, daß Cindy in Deutschland geboren wurde, werden voraussichtlich alle direkten Nachkommen der aus Großbritannien und der Schweiz importierten Rinder getötet. Bis Ende der Woche ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen.

Der Fleischrindverband Berlin, Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern hat mittlerweile gegen die Aberkennung als Zuchtverband beim Verwaltungsgericht Greifswald geklagt. Verklagt wurde das Landwirtschaftsministerium in Schwerin, das dem Verband die Anerkennung als Zuchtverband entzogen hatte, weil es Zweifel an der Identität des BSE- Rindes Cindy und der vom Verband geführten Zuchtdokumentation gegeben hatte.

Am gestrigen Montag erhielt das Bremer Verwaltungsgericht ungewöhnlichen Besuch: Das Highland-Rind „Die Schöne“ wurde von Bremer Bauern vor das Gerichtsgebäude gebracht. Zwei Landwirte hatten dort einen Antrag auf aufschiebende Wirkung gegen zwei Verfügungen eingereicht, in denen die Tötung des Highland-Rindes und des Galloway-Rindes Kitty angeordnet worden waren, das seit Tagen versteckt wird.