Besuch für Rosi Raab

■ Aktionen gegen Kita-Sparmaßnahmen

Diesmal wollen sie mehr. Die Eltern von 22 Kindern aus dem Kindertagesheim Brahmsallee wollen ihre Proteste bis vor Senatorin Rosemarie Raab tragen. Frau Raab wird als Leiterin der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung und als Vorsitzende der Mitgliederversammlung der Vereinigung Städtischer Kindertagesheime mitverantwortlich gemacht für die Sparporgien an den Kindertagesheimen – 50 Millionen Mark wurden gestrichen.

Die Vereinigung will daher freiwerdende Stellen nicht wiederbesetzen. In einigen Kindertagesheimen führte das bereits zu vorübergehenden Schließungen. Daraufhin kam es mehrfach zu Protesten verärgerter Eltern (taz berichtete). Als „Konzept aus dem industriellen Bereich, das im sozialen nicht umgesetzt werden kann“ bezeichnet Uwe Koch, ein empörter Vater, die Streichung freiwerdender Stellen. Für die 22 Kinder aus dem Krippenbereich in der Brahmsallee bedeutet das, ohne ErzieherIn auskommen zu müssen. Die im März freiwerdende Stelle soll vakant bleiben, eine Kinderpflegerin muß in Zukunft alleine die Kinder betreuen – allenfalls von einer Praktikantin unterstützt. „Bei der hohen Belastung eine Frage der Zeit, wann die Praktikantin alleine mit den Kindern dasteht,“ fürchtet Koch.

Das wollen die Eltern nicht zulassen. Vorgestern, am Internationalen Frauentag, sprengten 18 Kinder mit sechs erbosten Müttern und Vätern eine Sitzung der Vereinigung. Ein Gespräch über Lösungsmöglichkeiten endete unbefriedigend. Auch der Vorsitzende der Vereinigung, Martin Schaedel, gibt sich pessimistisch: „In der Brahmsallee wird sich in den nächsten Monaten nichts ändern“. Deshalb wollen die Eltern heute ihre Proteste in der Vereinigung fortsetzen. Und in der kommenden Woche bekommt die Frau Senatorin dann Besuch. Andreas Albert