Selbstbewußtes Bundesligateam

Für St. Pauli war es der größte Erfolg im DFB-Pokal seit Erfindung der Bratkartoffel. Für Trainer Uli Maslo die Gelegenheit, mal wieder in der Floskelkiste (Abteilung: mannhafte Durchhalteparolen) zu wühlen: „Wir fahren erhobenen Hauptes nach Hause, denn wir haben uns hervorragend verkauft.“ Für die rund 5 000 mitgereisten Fans die Chance, Erstliga-Stadionflair zu erhaschen – das Viertelfinalspiel beim 1. FC Kaiserslautern, welches 2:4 verloren ging (Tore: Sawitschew und Trulsen).

Großen Spaß hatten dabei die Pauli-Anhänger, die auch 30 Minuten nach Spielschluß noch immer am Betzenberg ausharrten und Ihre Lieben huldigten. Vor allem Torwart Klaus Spinne Thomforde, der in der 79. Minute einen Foulelfmeter von Stefan Kuntz pariert hatte. Es langte dennoch nicht, da Hengen fünf Minuten vor Schluß das 4:2 fabrizierte, derweil die Pauli-Abwehr nicht eben gut organisiert wirkte. Dieser Lapsus hinderte Lauterns Coach Rausch jedoch nicht daran, die Kiezkicker zumindest verbal ins Oberhaus zu befördern, seien sie doch „wie ein selbstbewußtes Bundesligateam“ aufgetreten. Danke Friedel, das hilft, den Zweitliga-Alltag (am Sonntag gegen Meppen) zu ertragen. cleg/folk