Lokalkoloratur

Wie der Teufel das Weihwasser fürchtet der Fußballprofi Verletzungen. Doch manchmal hilft auch größte Vorsicht nicht, wenn der Geg-ner sensengleich von hinten anrauscht und – zosch! – einem was kurz auf die Socken gibt. Vergangenen Sonnabend erwischte es Bernd Hollerbach, als bei der 1:2-Niederlage des FC St. Pauli einer der Waldhof-Beelzebuben dem 25jährigen demonstrierte, wie sich ein solider Tritt Marke Mannheim ans rechte Fußgelenk anfühlt. Ziemlich übel vermutlich, denn selbst drei Tage später ist Holler noch reichlich ramponiert: „Mein Fuß ist nicht mehr so dick, und ich komme schon wieder in den Schuh. Aber die Wade ist noch taub.“ Und das bedeutet, so Mannschaftsarzt Peter Bencken-dorf, daß die Chancen auf einen Einsatz im heutigen DFB-Pokal-Viertelfinalspiel beim 1. FC Kaiserslautern (19.30 Uhr) bei 20 Prozent liegen. Nicht schön für den Außenseiter – und auch nicht für den lädierten Fleischersohn, der gratis noch einen Schlag aufs Wadenbeinköpfchen mitbekam: „Es wäre sehr bitter, wenn ich nicht dabei wäre.“ Aha, zukünftiger Lauterer, der Sie nächste Serie sein werden, das sollen wir Ihnen glauben? Ist die Pause wirklich so schlimm? Nur mal so gedacht: Sie, noch 30 Sekunden in der Verlängerung frei vor Andreas Reinke, Ihrem alten und bald wieder neuen Kollegen. Da kommt man ins Grübeln, will sich vom Gewissen nicht beißen lassen ... und versemmelt. Dann doch lieber einen dicken Flunken. cleg