„Je nachdem, wie man's mag“

■ Pur, ethnisch, engelhaft oder vital: Auf dem Kopf sind jetzt Allüren erlaubt Von Sannah Koch

Heute schon frisiert? Noch nicht? Dann empfiehlt sich jetzt ein aufschlußreicher Blick in diese tageszeitung. Auf diesen inspirierten Artikel – angetörnt vom „freien Spiel der Phantasie und Modernität“. Denn das ist die Voraussetzung für die Trendfrisur des nahenden Frühjahrs und Sommers – meint der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks und präsentierte gestern im Plaza, was HaarträgerInnen demnächst zu tun und zu lassen haben.

Erste Regel: „Annehmen und genießen!“. Das ist in diesem Jahr besonders leicht, weil die Mode von „pur über ethnisch, engelhaft bis vital“ reicht. Von der Punkerin bis zum Blumenkind, von der Gouvernante bis zum Schulmädchen: Alles ist erlaubt, nur weiblich muß es sein. Denn die Innung hat beschlossen: Die moderne Verkörperung der Frau ist die „Diva mit all ihren Allüren“. Und das, man höre und staune, alles auf dem Kopf.

Beim Mann bleibt's klar, aber reduziert (als hätten wir das nicht immer schon gewußt). Heißt im Friseur-Jargon: Die Köpfe sind kleingehalten oder auch voluminös – „je nachdem, wie man's mag“, so Ansager Plaschkes sybillinische Ankündigung. Der hingegen setzt selber auf den Trend der frühen Jahre, Marke „Sie nannten ihn Mini-Pli“ (wie man's halt mag).

Rein optisch gesehen trägt die Diva mit all ihren Allüren im Frühjahr und Sommer entweder gelocktes („beschwingte Silhouette“) oder glattes Haar („mit cooler Kontur“), das Ganze kinnlang. Der Herr geht hingegen naturverbunden und sportiv – die Nackenpartie kurz, auf dem Kopf, wenn vorhanden etwas länger. Dafür bedarf es einer gezielten Dauerwelle auf dem Vorderkopf, „wo wir etwas Bewegung brauchen“, rät Plaschke.

Nicht verschweigen wollen wir außerdem, daß rote Fingernägel ein Muß sind, mutige Herren präsentierten gestern auch lackierte Zehennägel. Außerdem tragen Mann und Frau am Abend zur Kurzhaarfrisur silbern angemalte Ohren. Annehmen und genießen – je nachdem, wie man's mag.