Fotografie

Der mit 10.000 DM dotierte Reinhart Wolf-Preis für Nachwuchsfotografen geht in diesem Jahr an Alfred Jansen. Der 27jährige Student aus Essen überzeugte die Jury mit seinen überraschenden Bildern aus einer Abdeckerei: Das Grauen des Motivs hat er kunstvoll mit warmem Licht und Bildkompositionen in der Tradition alter Ölgemälde kontrastiert. So entsteht ein interessantes verwirrendes Moment, das die „stille Intensität“ (Jury) der Fotos ausmacht.

190 junge FotografInnen haben sich in diesem Jahr um den Preis beworben, zwölf Arbeiten wurden ausgezeichnet und etwa zwanzig werden bis zum 16. März im Museum für Kunst und Gewerbe ausgestellt. Das ästhetische Nebeneinander von Widersprüchlichem im sozialen Kontext bestimmt viele der Werke: Zu sehen sind unter anderem elegante Aufnahmen bayrischer Gefängnisse, idyllische Bilder von Patienten einer Reha-Klinik und eine grandiose Serie plastik-eingeschweister Puppen mit dem fröhlichen Titel „Weihnachten in Bielefeld“. Überzeugend auch die graphisch zu lesende Architekturfotografie von Lodovic Fery (Foto). ck