Frau sucht Frau von A-Z

■ Erstes Branchenbuch für Berliner und Brandenburger Frauen läuft auf Hochtouren. Sonderseiten für Männer, sofern sie für weibliche Kundschaft produzieren

Raus aus dem Jammertal, rein in das erste Frauenbranchenbuch Berlin und Brandenburg. So ungefähr könnte das Motto der Initiatorinnen des Branchenbuches, dem Unternehmerinnenkreis Prenzlauer Berg, lauten. „Nach dem Unternehmerinnentag im vergangenen Jahr wollten wir was Bleibendes schaffen“, sagt Angela Sommer, eine der zehn Unternehmerinnen aus dem Kreis.

Weil selbständige Frauen oftmals weniger Geldmittel als Männer zum Werben haben, bräuchten sie entsprechend länger, um sich eine Stammkundschaft aufzubauen. „Außerdem wollen wir die Relevanz der Frauen in der Privatwirtschaft zeigen und stärken“, verdeutlicht Angela Sommer den politischen Hintergrund des femininen Branchenbuches.

Bisher gibt es bereits 500 Inserentinnen für das Buch, das voraussichtlich Ende Mai mit einer breiten Auswahl von Ärztinnen bis Zoologinnen erscheinen soll. Der Umfang des Buches hängt von der Anzahl der Inserentinnen ab.

„Jede Frau, die will, kann sich noch eintragen lassen“, versichert Angela Sommer. Vorausetzung: Die Frauen sollen selbständige Unternehmerinnen oder Freiberuflerinnen sein. Aber auch Frauen, denen ein Unternehmen zur Hälfte gehört, werden aufgenommen. Mütter und Hausfrauen sind ebenso willkommen. Das billigste Inserat kostet 25 Mark. „Das kann sich jede Frau leisten“, ist Angela Sommer überzeugt.

Am 31. März ist Redaktionsschluß, und dann wird das Buch kostenlos in Arztpraxen, Friseurläden und Ämtern ausgelegt. Vorbild für das in feuerrot geplante Buch sind Frauenbranchenbücher wie das der Region Köln/Bonn.

Der Unternehmerinnenkreis finanziert das ungewöhnliche Buch aus eigener Tasche und über die Inserate. Auch Männer können als Sponsoren auftreten. „Aber“, betont Sommer, „nur männliche Unternehmen, die vor allem für eine weibliche Kundschaft produzieren“. Auf Sonderseiten können auch sie im Gegenzug inserieren.

Obwohl sich der Titel des Branchenbuches auf die Region Berlin und Brandenburg bezieht, können auch internationale Unternehmerinnen eine Anzeige schalten. „Immerhin wird Berlin bald Regierungssitz, und damit steigt die internationale Relevanz. Da brauchen die Frauen internationale Kontakte“, erklärt Angela Sommer. Netzwerke oder Tauschhandel sollen die Seiten anregen. Zum Beispiel: Biete handgestrickte Pullover – suche Babysitterin. Oder: Rechtsanwältin sucht Steuerberaterin zur Kooperation. Nathalie Daiber

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