Badehosen einpacken

■ Neue Tarife sollen wieder mehr Besucher in die Bäder locken

Die ab 1. April geltenden neuen Eintrittspreise für die Frei- und Hallenbäder stehen fest. Wie der Vorsitzende der Berliner Bäderbetriebe (BBB), Günter Kube, und Sportsenatorin Ingrid Stahmer gestern bekanntgaben, werden Ost- und Westschwimmer künftig in allen Bäder einheitlich zur Kasse gebeten. Lediglich in „Bädern mit zusätzlichen Angeboten“ wie das Spreewaldbad und das Stadtbad Lankwitz wird der Normaltarif für 60 Minuten bei 5 statt 4 Mark (ermäßigt 3,50 statt 2,50 Mark) liegen. Ansonsten werden 2 Stunden Sauna überall 12 (ermäßigt 8) Mark kosten. Neu ist die Wochenendfamilienkarte für zwei Erwachsene und ein Kind zum Preis von 9 Mark, wenn sie samstags oder sonntags bis 13 Uhr Baden gehen. Jahres- und Halbjahreskarten sind für 380 (ermäßigt 150) bzw. 200 (ermäßigt 80) Mark zu haben.

Die neuen Tarife liegen deutlich unter denen des Vorjahres und sollen den drastischen Besucherrückgang bremsen. Darüber hinaus seien ein „schöneres Ambiente“, die Übernahme z. B. des Gastronomiebereichs durch eigene Mitarbeiter und die vorzeitige Öffnung einiger Freibäder beschlossen worden. Einen neuen Betreiber für das Sport- und Erholungszentrum (SEZ) an der Landsberger Allee konnte Senatorin Stahmer gestern jedoch nicht präsentieren. Obwohl der Hauptausschuß eine Frist bis 20. 2. eingeräumt hatte, waren Sport- und Finanzverwaltung, denen verschiedene Betreibermodelle für das SEZ vorschweben, nicht in der Lage, ihre Differenzen zu diesem Termin beizulegen. Bürgermeister Diepgen habe die Angelegenheit persönlich in die Hand genommen, so Stahmer.

Dietmar Ranz, Vorstandsmitglied der BBB, sieht in der Entscheidung um das SEZ wichtige Impulse für die geplante Privatisierung der Bäderbetriebe, bei der keiner der Mitarbeiter entlassen werde oder auf tarifliche Vorteile des öffentlichen Dienstes verzichten müsse. Haustarife, so Ranz, seien möglich. Das SEZ biete für die von den Bäderbetrieben geplanten Servicegesellschaften hervorragende technische Voraussetzungen. So könnten aus dem Haus heraus mit modernster Technik die Anlagen anderer Bäder und Sportstätten betrieben und gewartet werden. Kathi Seefeld