Die Sache mit der Kokosnuß

■ Das Maus Oleum, verlängert bis 9. März, macht Spaß und Mäuse

Mehr als 250.000 Besucher sind schon durchgekrochen, über 60.000 allein in Hamburg. Reicht nicht, meinen die Veranstalter – der Rest soll auch noch drankommen. Die Ausstellung, in der 25 Jahre Mausgeschichte zelebriert werden, fand einen so überwältigenden Anklang, daß das Maus Oleum seinen Aufenthalt in der Hansestadt um drei Wochen verlängert hat.

Was so toll daran ist? Kinder von drei bis dreißig dürfen mit und ohne Begleitung von Erziehungsberechtigten malen, fernsehen und Ausstellungsstücke bewundern – zum Beispiel den Stift, mit dem Friedrich Streich 20 Jahre lang das Kult-Tier gezeichnet hat.

Nein, im Ernst – es gibt nette Sachen dort. Modelle aus den Sachgeschichten, halbe Kokosnüsse, deren Klappern die Mausschritte erzeugt, prima Erklärungen der Filmtechniken und ein bißchen interaktiven Spielkram. In der Hauptsache aber Monitore, auf denen pausenlos Mausgeschichten laufen. Die Geräuschkulisse, die fünf sich überlagernde Sendungen produzieren, hat schon beinahe CeBit-Qualität – auch der Umgang mit Reizüberflutung will gelernt sein.

Und dann ist da der Maus-Shop: Der Verkaufsschlager, ein Plüsch-Nager, kostet 30 Mark, und kaum ein Kind will ohne nach Hause gehen. Elefant und Maulwurf sind etwas kleiner und kosten die Hälfte. Das geht ja noch.

Die meisten Besucher finden das Mausoleum klasse, sagt der Mann an der Kasse. Viele bleiben stundenlang drin, und kaum jemand hat sich bisher beschwert – kein Wunder. Die Ausstellung kommt glatt und gefällig daher, „abgerundet“ heißt wohl das Konzept, es gibt kaum etwas, woran man sich stoßen kann. Die Rechnung des Maus Oleums geht auf: für die echten Kinder ist es eine Gaudi, für die zu groß gewordenen Anlaß, endlich mal etwas Nostalgie vom Stapel lassen zu können – und für den WDR, der die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Potsdam veranstaltet, ein Reibach. Barbora Paluskova

Noch bis zum 9. März, täglich 10-18 Uhr, Glockengießerwall 3; Eintritt 3 Mark für Kinder, Erwachsene zahlen das Doppelte