■ Kleines HandwerkerInnen-ABC
: Mineralfarbe ist in

Mineralfarben sind quasi „die Großmütter“ der Fassaden- und Innenraumgestaltung. Die augenscheinlichen Vorteile chemischer Farben, wie leichte und kostengünstige Verarbeitung und ebenmäßige Wirkung, drängten sie über Jahre an den Rand. Erst jetzt steigt die Nachfrage nach dem emissionsarmen Material, das die Aufnahme von Feuchtigkeit in die Wand nicht behindert – und damit zu ausgeglichenem Raumklima beiträgt. Die Vorteile des je nach Zusammensetzung relativ schadstoffreien Materials haben allerdings ihren materiellen und auch ihren optischen Preis. Sie müssen auf sorgfältig vorbereitetem und gereinigtem Putz aufgebracht werden, decken keine Risse ab und sind ätzend – weswegen die Umgebung vor allem im Wohnraum vor dem Streichen sorgfältig abgedeckt werden sollte. Auch eignen sie sich nicht für jeden Untergrund. Wer selbst mit Mineralfarben arbeiten will, sollte sich zuvor mindestens gut beraten lassen und auf ausreichende Schutzbekleidung inklusive Schutzbrille achten.

Besondere Anforderungen stellt die Anwendung im Fassadenbereich. Je nach Untergrund muß der Altanstrich abgebeizt werden, damit die Vorteile der Mineralfarbe überhaupt zum Tragen kommen. Daß austretende Feuchtigkeit auf der Fassade dabei beispielsweise Blasen schlägt, wie dies bei dickmanteligen Fassadenfarben leicht vorkommt, ist ausgeschlossen. Allerdings sorgen Altanstriche, die zuvor beispielsweise abgebeizt werden müssen, unter Umständen für relativ hohe Entsorgungskosten, die einkalkuliert werden sollten. Je nach Arbeits- und Materialkosten könnte sich, statt der aufwendigen Farbbehandlung, an einer glatten Außenwand stattdessen eine solide Wärmedämmung rechnen. Weitere Beratung bieten Ökobaumärkte ebenso wie Malerfachgeschäfte. ede