■ Zur Einkehr
: Im Beck's Bistro

Der kleine Hunger zwischendurch sollte neulich im Beck–s Bistro gestillt werden – mit einem gebackenen Camembert. Allerdings sollte die französische Gaumenfreude genau 11,90 Mark kosten: Für den kleinen Hunger etwas zu hoch? Trotz sportlicher Anstrengung zum Mittag hatte sich nur ein Katzentisch in der Ecke gefunden. Dafür saßen die Reichen, Schönen und Wichtigen um mich herum. Gäste wie Jörg Wontorra, Klaus Wedemeier oder Ingo Appelt sind hier oft anzutreffen. Getrunken wird im Beck's natürlich das gleichnamige Gebräu (0,3 l für 3,90 Mark). Als alkoholfreie Spezialität wird im Bistro am Markt u.a. Milchkaffee (4,90 Mark große Tasse) angeboten, der hier wahrscheinlich häufiger als jedes andere Warmgetränk über den Tresen geht. Nach einiger Zeit kam der von mir bestellte Käse, entpuppte sich aber als größere Mahlzeit, war seinen Preis wohl wert und keinesfalls unter Vorspeisen zu verzeichnen. Zusätzlich zum Käse wurde nämlich viel Brot und Salat serviert. Ein Kollege hatte da schon weniger Glück: Im Beck's bestellte er ein Mittagsmenü (ca. zwölf Mark), mit der Bitte, den Reis doch gegen Pommes zu tauschen, die er auch bezahlen würde – er hasse nunmal Reis. Aber die Küchenfee war nur schwer davon zu überzeugen, daß ein Restaurant seine Mittagsmenüs auch einmal variieren kann. Vor allem, wenn die Gäste auch noch „unverschämt“ werden. Am Ende ging es dann doch: Pommes statt Reis lagen auf dem Teller – und das sogar ohne Aufpreis.

Sven Kuhnen

Beck's Bistro am Bremer Marktplatz