■ Die wahre Zeitschriftenrundschau. Heute: „Sicherheit in Heim + Freizeit“
: Nicht haftende Lutzeier

Sicherheit hat Tradition. Seit 38 Jahren gibt die „Aktion das Sichere Haus – Deutsches Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V. (DSH)“ die Sicherheit in Heim + Freizeit heraus. Das ist doch was.

Bewegende Reportagen wie Geräteunfälle: Freizeit unbeschwert genießen; Stürze: die richtige Leiter für jeden Zweck und Haushalt; Einbrüche sind keine Zufälle etc. fesseln den Leser und klären den Sicherheitsmuffel auf. Wer konnte vor der Lektüre der Sicherheit in Heim + Freizeit ahnen, daß Einbrecher vorsätzlich, aus böswilliger Absicht gar, einbrechen? Daß sie nichts dem Zufall überlassen, nicht zufällig durch geschlossene Türen stolpern und dann zufällig das im Haus befindliche Hab und Gut mitnehmen?

All diese so spannenden Reportagen und wichtigen Informationen, wie die, daß „an jedem fünften Unfall ein Gerät beteiligt“ ist, kosten nicht mehr als 2,20 Mark pro Heft. Alle drei Monate gibt's Neues von der Gefahren- und Versicherungsfront. Und weil Sicherheit groß geschrieben wird, steht Chefredakteur Björn-Michael Hahn ein Redaktionsbeirat mit klangvollen Namen zur Seite: Peter Gauly vom Verband der Schadensversicherer (VdS) in Bonn, Wolfgang Dicke von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BASAM) in Dortmund, Dipl. Ing. Dr. Gerhard Lutzeier vom Bundesverband der Unfallversicherungsträger (BAGUV) in München und Karin Winkel-Glüsenkamp vom Gemeindeunfallversicherungsverband (GUVV) Westfalen-Lippe. Gauly, Dicke, Lutzeier, Hahn, Winkes-Glüsenkamp, BASAM, BAGUV, GUVV — das klingt wie ein Who is Who des Versicherungs- und Sicherheitsbiz'.

Auch Spaß versteht die Haute d'Assurance. Mit einer ganzseitigen und farbigen Anzeige in eigener Sache auf der Rückseite der Sicherheit in Heim + Freizeit wird die ernste Frage „Unfall, wer haftet?“ humorvoll abgehandelt. Man sieht ein verbeultes Fahrrad am Straßenrand, daneben einen schmutzigen Teddybär auf dem Asphalt. Der Betrachter versteht sofort: O Schreck, ein Kind ist verunglückt! In großen Lettern prangt über dem Rad die Schrift: „DAMIT AN IHNEN NICHTS HAFTEN BLEIBT.“

Auch dies versteht der Betrachter schnell: Kinder umfahren kann ja mal vorkommen, Hauptsache, allianzversichert. Dann bleibt nichts haften, kein Blut? – Ach was, keine Schuld, keine Schulden, keine Schuldgefühle. Deshalb brauchst du die Haftpflicht! Da hat eine kreative Werbeagentur volles Rohr die Wortspielkarte gezogen – „bleibt nichts haften“ – ein dickes Lutzei.

Da schmunzelt die GUVV.

Da lacht der Hahn.

Da wiehert der Gauly. Joachim Frisch