Sachte Hoffnung in Lima

■ MRTA-Chef Cerpa verhandelt selbst

Lima (taz) – Zum erstenmal hat der Kommandant der peruanischen MRTA-Guerilla, Nestor Cerpa Cartolini, die Residenz des japanischen Botschafters in Lima verlassen, die er und sein Kommando seit über zwei Monaten besetzt halten. Am Donnerstag stiegen Cerpa und die Nummer zwei der MRTA – Rolly Rojas, genannt „El Arabe“, der Araber – gemeinsam in die weiße Limousine des Roten Kreuzes, um sich zu dem gegenüber der Residenz gelegenen Verhandlungshaus aufzumachen. Die Verhandlungen zwischen „Revolutionärer Bewegung Tupac Amaru (MRTA)“ und dem Regierungsvertreter Domingo Palermo dauerten mehr als vier Stunden.

Worüber gesprochen wurde, darüber war im Anschluß wie schon bislang kein Wort zu erfahren. Lediglich Bischof Juan Cipriani verkündete für die Garantiekomission, daß die Gespräche in einem „konstruktiven Klima“ stattgefunden hätten, daß es um „substantielle Themen“ gegangen sei, und daß man sich am kommenden Montag wiedertreffen wolle.

Jetzt wird allgemein darüber spekuliert, warum Cerpa diesmal mit zu den Gesprächen gekommen ist. Wahrscheinlich war es seiner Nummer zwei einfach zuviel, immer gegen eine Mehrheit anzureden. Es kann aber auch ein Zeichen sein, daß es tatsächlich Fortschritte gibt. Ingo Malcher