Mehr Ehen kaputt

■ 1995 ließen sich 1799 Bremer Paare ließen scheiden, 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr

Viele Bremer Paare halten sich nicht mehr aus und ziehen vor das Familiengericht: Scheidung. So ging es im Jahr 1995 nicht weniger als 1.799 Ehepaaren. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag diese Zahl um 11,5 Prozent höher als im Vorjahr, als 1.614 Paare die Ehe lösten. Allerdings hat es auch schon Jahre gegeben, in denen mehr als 2.000 Scheidungen registriert wurden.

In mehr als der Hälfte der gescheiterten Ehen waren minderjährige Kinder betroffen. Dabei brachen 19 Familien mit vier Kindern auseinander, fünf Paare hatten sogar fünf oder mehr Kinder. Frauen sind aktiver, wenn es um die Trennung geht: In 54 Prozent der Fälle beantragten sie die Scheidung, in 28 Prozent stinkt es dem Mann und in 18 Prozent der Fälle zieht man einvernehmlich vors Gericht. Am scheidungswilligsten sind Menschen zwischen 30 und 35, aber zehn Prozent der frisch geschiedenen Frauen und 18 Prozent der Männer sind jenseits der 50. Ein Drittel der Ehen ging nach einer Dauer von zwischen fünf und zehn Jahren in die Brüche, immerhin 146 Paare gingen nach mehr als 25 gemeinsamen Jahren auseinander. taz