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■ Schöner LebenDienstleistung Taxi

Fahren Sie gerne mal Taxi? Ärgern Sie sich gerne mal über die TaxifahrerInnen? Fragen Sie sich gerne mal, ob Sie Ihr sauer verdientes Geld nicht besser im Klo versenkt hätten, wenn die Taxi-Rechnung kommt? Wenn ja, regen Sie sich darüber bitte nicht weiter auf. Es kann alles noch schlimmer kommen. Nämlich dann, wenn die Rechnung schon vor Fahrtantritt höher als erwartet ist. Wie das geht? Man ruft einen der gelbbeschilderten Funkwagen und sagt dazu: „Bitte in fünfzehn Minuten vor der Haustür.“ Wer glaubt, das interessiere irgendeinen Menschen hinter der Mietlenksäule, der irrt. Zwei Minuten nach Anruf biegt ein Taxi mit quietschenden Reifen um die Ecke, blockiert sämtlichen Verkehr vor der Haustür, und der Fahrer schmeißt mit hämischem Grinsen das Taxameter an.

So geschehen mal wieder vergangenen Samstag auf dem Weg zu einer Party. Bis der Mantel übergestreift, das Make-up stimmt oder einfach die Zigarette aufgeraucht ist, tickt sich dieser verplombte Zähler unaufhörlich in die Höhe. Bis man dann im Wagen sitzt, stehen da schon statt der erwarteteten Anfangsgebühr von 3,60 Mark bereits 7,30 Mark oder – bisheriger Highscore – 9,70 Mark. Auf freundliches Nachfragen reagiert der Mensch am Steuer mit einer handfesten Belehrung. „Ich darf die Uhr anschmeißen, wenn ich da bin. Steht so in den Fahrbedingungen.“ Das bestätigt sogar die Funkzentrale. Wer hätte das gedacht. Doch dann die Riesenüberraschung. Es gibt nämlich einen Trick. Hat mir der Fahrer verraten, als ich stinkesauer aussteigen wollte. Ist ganz einfach. Und so hirnrissig, daß er schon fast der Wahrheit entsprechen könnte.

Wenn man um 18 Uhr einen Wagen bestellt und sagt „in fünfzehn Minuten“, dann zahlt man drauf. Wenn man aber um 18 Uhr anruft und sagt: „Schicken sie mir bitte einen Wagen für 18.15 Uhr.“ Dann zahlt man nicht drauf. Weil sich die TaxifahrerInnen dann an diesen streng bürokratisch formulierten Fahrtantritt halten müssen. Steht angeblich so in den „Fahrbestimmungen“. Der Fahrer schwört drauf. Und auf diesen Schwur muß man sich schließlich verlassen können. Denn TaxifahrerInnen sind bekanntlich Dienstleister und die Kunden König. Jens Tittmann

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