Mehr Terror in Algerien

■ Bewaffnete Islamische Gruppen kündigen „neue Phase“ des Kampfes an

Algier (AFP) – Die algerischen Bewaffneten Islamischen Gruppen (GIA) haben eine Verschärfung ihres Terrors angekündigt. Geplant seien unter anderem Bombenanschläge im Zentrum der Hauptstadt Algier, heißt es in einer Erklärung der GIA, die gestern von der in London produzierten Zeitung al-Hayat veröffentlicht wurde.

In einer „neuen Phase“ des Kampfes gegen den Staat werde allen „Abtrünnigen und ihre Anhängern in Städten und Dörfern“ die Kehle durchgeschnitten. Die auf den 22. Februar datierte GIA-Erklärung ging im Namen des Chefs der Organisation, Antar Zouabri, bei al-Hayat ein. Für ihre Echtheit wollte sich die Zeitung nicht verbürgen. Angekündigt wurden außerdem Anschläge im Zentrum der Stadt Blida, 50 Kilometer südlich von Algier. Die GIA bestätigte zudem, daß die Armee vor kurzem in den Bergen nahe Blida eine Offensive gegen sie gestartet habe.

Gestern explodierte auf einem Viehmarkt in Boufarik, 25 Kilometer südlich von Algier, eine Bombe. Ein zwölfjähriger Eierverkäufer wurde getötet, zwölf weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Im vergangenen September waren bei einem Bombenattentat auf Boufarik 27 Menschen getötet worden. In der Stadt gibt es Bürgermilizen, die gegen die Islamisten kämpfen.

Algerische Zeitungen berichteten gestern, von Donnerstag bis Sonntag seien bei neuen Gewalttaten 18 Zivilisten getötet worden. Allein in der Stadt Laghouat, die 400 Kilometer südlich von Algier liegt, sei fünf Menschen die Kehle durchgeschnitten worden. Die Zeitung al-Chabar berichtete, nach dem Überfall in Laghouat hätten Militärs einen der Täter getötet. Einem Bericht der Zeitung Liberté zufolge wurden außerdem in Tablat, einer Stadt rund 60 Kilometer südlich von Algier, fünf Zivilisten getötet. Die übrigen Todesopfer gab es in benachbarten Orten sowie in der Region von Medea und in Algier. Den meisten wurde die Kehle durchgeschnitten.

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