Wo alles anfängt...

Der in Worpswede lebende Bildhauer Waldemar Otto wurde jetzt dazu berufen, den Ruhm des „Weltdorfes“ und der Hansestadt außerbezirklich zu mehren. Auf Einladung des Direktorium der Eremitage in Sankt-Petersburg stellt der als einer der wichtigsten Schöpfer figürlicher Plastik in Europa geltende Künstler ab dem 31. Juli im russischen Museum aus. Otto, der bis vor zwei Jahren an der Hochschule für Künste in Bremen lehrte, ist damit der erste zeitgenössische westdeutsche Künstler, dessen Werk in der Eremitage vorgestellt wird.

Wie der Kurator des Projekts, Dietmar Lehmann, gestern erklärte, hätten die Petersburger bei deutsch-russischen Austauschprogrammen ihre Neugierde bekundet. „Durch die verordnete Figürlichkeit in der Sowjetunion hatten sie großes Interesse daran, wie sich die figürliche Kunst in Westeuropa entwickelt hat.“ Also hat Lehmann den Kontakt zu Otto vermittelt.

Bei einem Atelierbesuch in Worpswede fiel die Wahl auf Skulpturen der „mitteleren Periode meines ×uvres“, ergänzte der sichtlich stolze Bildhauer. In diesen in den 70er und frühen 80er Jahren entstandenen Arbeiten beschäftigte sich der 1929 in Lodz geborene Otto mit dem Thema „Figuren zwischen Wänden und Kästen“. In Zwängen verhaftete Figuren gesellen sich da zu vorsichtig-neugierem oder aber beschämt-verstecktem Personal. Insgesamt 20 Großplastiken aus diesem Werkkreis sollen in der Eremitage gezeigt werden. Die Ausstellung wird durch Bremen und Niedersachsen sowie von Bremer Firmen finanziert.

ck/F.:Rüdiger Lubricht