Europäisches Jahr gegen Rassismus mit Gegendemo

■ Antirassistisches Bündnis kritisiert „gesetzlich verankerten Rassismus“

Parallell zu der nationalen Eröffnungsveranstaltung des „Europäischen Jahres gegen Rassismus“ im Haus der Kulturen der Welt am kommenden Dienstag ruft ein breites Bündnis von antirassistischen Gruppen, Flüchtlingsorganisationen, der PDS und den Grünen zu einer Gegendemonstration auf. Die Gruppen wollen auf die „grenzenlose Heuchelei“ aufmerksam machen. So sei die Bundesrepublik in Europa „Vorreiter“ für eine restiktive Ausländerpolitik. Die Gruppen kritisieren, daß „der in Gesetzen verankerte Rassismus“ durch das Europäische Jahr „wegdefiniert“ werden solle und Rassismus als individuelle Fremdenfeindlichkeit ohne politischen Hintergrund verkauft werde.

Die offizielle Veranstaltung wird mit einem Festakt unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Herzog eröffnet. Während der Veranstaltungen im Haus der Kulturen der Welt wird es einen „Markt der Möglichkeiten“ mit 65 verschiedenen Projekten geben. Veranstaltungen sind für das ganze Jahr geplant, jedoch gibt es keine zusätzlichen Gelder für antirassistische Gruppen und Projekte. Vorgesehen ist ein Jugend-Fotopreis, ein Kinderbuchwettbewerb und eine Gedenk- und Mahnveranstaltung „Europäische Nacht gegen Rassismus“ Ende Mai auf dem Breitscheidplatz. Julia Naumann

Die Gegendemonstration geht am 4. März um 9.30 Uhr vom Brandenburger Tor los. Die Kundgebung ist um 11 Uhr vor dem Haus der Kulturen der Welt.