Telebanking vernichtet Arbeitsplätze

■ Berliner Volksbank will 150 Jobs bis 2000 streichen. Magerer Gewinn 1996

Telebanking und Chipkarte statt Formular und Portemonnaie: Durch die neuen Informationstechnologien will die Berliner Volksbank ihre Produktivität steigern. 150 von heute noch 2.361 Arbeitsplätzen werden dadurch bis zum Jahr 2000 wegrationalisiert, erklärte der Vorstand während der gestrigen Bilanzpressekonferenz.

Nach Angaben von Vorstandsmitglied Ulrich Misgeld will die Bank versuchen, sozialverträgliche Teilzeitlösungen zu finden. Im vergangenen Jahr hatte die Volksbank unter der schwierigen wirtschaftlichen Lage zu leiden: Die Bilanzsumme stieg zwar auf 14 Milliarden Mark, doch das Jahresergebnis ging auf 103 Millionen Mark zurück. Trotzdem wird der Vorstand dem Aufsichtsrat der Bank eine gleichbleibende Dividende von 6,30 Mark pro Geschäftsanteil vorschlagen.

Vor allem die hohe Arbeitslosigkeit, Abwanderung von Unternehmen ins Umland sowie strukturelle Veränderungen der Industrielandschaft in Berlin verhinderten Investitionen, erklärte Banksprecher Misgeld.

Die Bank werde verstärkt Existenzgründungen im Mittelstand unterstützen. Auch bei der Finanzierung privaten Immobilienbesitzes soll das Geschäftsfeld erweitert werden, während dagegen der Büro-Immobilienmarkt out sei. Peter Sennekamp