Volksaktien für Bowlingbahn und Tennisplatz

■ Firma will erstmals Sportanlage durch privaten Anteilsverkauf finanzieren

Wie wäre es mit dem ganz privaten Einstieg in die Postindustriegesellschaft? Man oder frau spielt Tennis, Bowling, Badminton, Squash und verdient dabei auch noch Geld.

Wer schon das nötige Kleingeld besitzt, kann bald in diesen Genuß kommen, indem er Aktien bei der Bürger-Beteiligungs-AG (BBAG) für Immobilienprojekte erwirbt. Erstmals soll in Berlin eine Sport- und Freizeitanlage durch die Ausgabe von Anteilsscheinen privat finanziert werden. Auf einem 22.000 Quadratmeter großen Areal im Marzahner Teil der Gehrenseestraße entstehen Einrichtungen für „Familien- und Trendsportarten“, erklärte die Firma gestern. Das Gelände werde in ein neues Gewerbegebiet integriert. Zur Finanzierung soll das Grundkapital der Gesellschaft von derzeit 2,6 Millionen auf 7,6 Millionen Mark aufgestockt werden. Anleger können Aktien im Nennwert von fünf Mark zum Ausgabepreis von 9,75 Mark erwerben. Als Rendite sind etwa sieben Prozent jährlich in Aussicht gestellt. Die Papiere werden nicht an der Börse gehandelt, sondern von dem Unternehmen Berliner Capital City Service vertrieben. BBAG-Vorstandschef Wolfgang Barth sagte, man wende sich vor allem an die Berliner und Brandenburger Bürger, „die ein greifbares Engagement anonymen Geldanlagen vorziehen“.

Hauptaktionär ist die Gewerbepark Marzahn KG, von der auch das Grundstück für 6,2 Millionen Mark erworben worden sei. Der Pachtvertrag für die Anlage sei unterschriftsreif. Der Antrag auf Baugenehmigung werde demnächst eingereicht. Marzahns Baustadtrat Wilfried Nünthel (CDU) bestätigte Vorabsprachen mit dem privaten Investor, so daß der Bauantrag in einem privat betriebenen Gewerbegebiet „aussichtsreich“ sei. In der Wirtschaftlichkeitskalkulation setzen die Gesellschafter optimistisch bei 500 bis 600 Besuchern täglich an. Marina Mai