Globale Rohrmontage

■ Die öffentlichen Betriebe suchen neue Gewinn- möglichkeiten, sollen aber 7.000 Jobs wegrationalisieren

Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU) hat gestern die Beschäftigungseffekte der Wasserbetriebe, der Stadtreinigung, der BVG und der Hafen- und Lagerhausbetriebe für die Region Berlin-Brandenburg herausgestellt. Mit Aufträgen und Investitionen sicherten die vier Anstalten öffentlichen Rechts im vergangenen Jahr 17.000 Arbeitsplätze. In diesem Jahr seien es sogar knapp 19.000. 90 Prozent der Aufträge würden in die Region Berlin- Brandenburg vergeben, so Pieroth.

Für die Zukunft will der Wirtschaftssenator für die vier Betriebe neue Geschäftsfelder erschließen und Berater- und Betreiberaktivitäten entfalten. Durch diese neuen Aktivitäten solle auch der Arbeitsplatzabbau bei den Betrieben aufgefangen werden. Insgesamt 7.000 Arbeitsplätze sollen bei den vier Unternehmen in den nächsten Jahren rationalisiert werden, um wettbewerbsfähig zu werden. Doch einen Teil der freigesetzten Mitarbeiter hoffe man, in den neuen Betätigungsfeldern einsetzen zu können, betonte Pieroth.

Ein innovatives Verfahren zum Austausch von Wasserrohren, das für die Berliner Wasserwerke von einheimischen Firmen entwickelt wurde, werde inzwischen auch in Mexico City angewandt. Auch Prag und Budapest interessierten sich für das „grabenlose Verfahren der Rohrverlegung“, das ein kostspieliges Aufreißen der Straßen vermeide.

Zu den Plänen des Senats, die vier Betriebe zu einer Holding zusammenzufassen, erklärte Pieroth: „Die Anstalten müssen funktional selbständig bleiben.“ Sie müßten aber eng zusammenarbeiten. Er sei „nah am SPD-Vorschlag“, die Betriebe in Aktiengesellschaften umzuwandeln, um private Investitionen zu ermöglichen. Gegenwärtig läßt die Finanzsenatorin prüfen, welches Modell das Zukunfsträchtigste ist. win