Fast perfektes Understatement

■ Der HTHC will seinen Hallenhockey-Titel verteidigen

Ganz wohl ist Jost Miltkau bei dem Gedanken nicht. Doch der Trainer der Harvestehuder THC (HTHC) wird sich langsam daran gewöhnen müssen, daß ihm die Fans ein Denkmal setzen werden, sollte es am Wochenende zur Titelverteidigung bei der Hallenhockey-Endrunde der Männer in Duisburg langen („So etwas hat es in Hamburg noch nie gegeben.“). Aber selbst wenn nicht, ist dem 39jährigen schon vor dem morgigen Halbfinale gegen Dürkheim (17 Uhr) eine Ehre sicher: Der ehemalige Leverkusener Bundesliga-Akteur ist der erfolgreichste Trainer in der neueren Hamburger Hockey-Geschichte.

Seit Miltkau vor vier Jahren beim HTHC begann – seine erste Station im Männerbereich –, ging es aufwärts mit dem Traditionsclub: In den beiden letzten Jahren Vizemeister auf dem Feld und schließlich die Hallenmeisterschaft 1994 durch ein 9:8 über Dürkheim. Dennoch ist der HTHC „kein klarer Favorit“, sagt Miltkau, was ganz falsch nicht ist. Mit Christian Büdi Blunck, Claus-Peter Krüger (beide am Knie verletzt) und Eiko Rott (ist nach Italien gegangen) fehlen drei Stammspieler.

Bislang jedoch ohne große Folgen, so daß die Aussage Miltkaus, es sei unter diesen Umständen schon „ein Erfolg“, das Halbfinale erreicht zu haben, getrost als Understatement gedeutet werden darf. Zumal der Coach ohnehin davon ausgeht, ins Endspiel am Sonntag (15.30 Uhr) zu kommen: „Ich tippe auf Rot-Weiß Köln als unseren Gegner.“ Eine Mannschaft, der der HTHC diese Saison schon zweimal unterlegen ist. Doch Miltkau will das 9:15 vom vorigen Sonntag nicht überbewerten: „Da waren wir schon qualifiziert.“ Will meinen: Wir schaffen es schon. cleg