Der teuflische Geheimplan des Christoph Daum

Reiner Calmund hat auf die Tabelle geschaut. Und was er dabei herausgefunden hat, kann man dem dicken Manager von Leverkusen ruhig abnehmen. „Momentan“, sagte er, „herrscht eine einmalige Konstellation.“ Bitte schauen Sie selbst doch mal ein wenig nach links, leicht nach oben. Na? 46-46-44-44. Was bedeutet das? Vier Vereine spielen um einen Titel, den des Deutschen Meisters? Falsch. Leverkusen spielt nicht mit. „Für uns“, sagte Christoph Daum nach dem mühsamen 1:0 gegen Bielefeld, „ging es lediglich darum, in die Charts zurückzukehren.“ Welche Platte will er uns da wieder verkaufen? „Das Gerede um die Meisterschaft“, sagt Daum, „meiden wir wie der Teufel das Weihwasser.“

Daum sagt die Wahrheit. Er hat, das ist zwar supergeheim, aber was soll's, zusammen mit Calmund einen teuflischen Plan ausgeheckt: Er wird still und leise Zweiter! Borussia Dortmund, Bayern München und der VfB Stuttgart zerfleischen sich derweil in ihrem atemlosen Kampf um eine blöde Schale. Am Ende begnügt sich Daums VfB-Spezl Mayer-Vorfelder (“Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte.“) mit Platz 3. Die Bayern aber werden nicht Meister (siehe links). Und ein zweiter Platz kommt für Franz Beckenbauer bekanntlich nicht in Frage. Woraus folgt: Leverkusen spielt künftig in der Champions League. Es sei denn, Beckenbauer erinnert sich, daß er den zusätzlichen Champions- League-Platz selbst durchgesetzt hat. Davon ist allerdings bei der üblichen Frühjahrshektik in München nicht auszugehen. -pu-