Lokalkoloratur

Wenn es um Verkehrsberuhigung vor der eigenen Haustür geht, können auch Rote grün anlaufen. Walter Zuckerer (49) ist so einer. Man erkennt ihn an dem ausladenden Schnurrbart und den in keinem Satz fehlenden Worten „ironisch gesagt“. Gehört seine ungeteilte Leidenschaft sonst eher den Finanzen, Steuern und Haushaltslöchern, könnte er beim Bau zusätzlicher Zeise-Kinos nebst parkplatzsuchender BesucherInnen in Ottensen zum GAL-ischen Fundamentalisten werden. Mit einer geradezu „demagogischen Rede“– bei der es aber auch um Gerechtigkeit im allgemeinen und besonderen gegangen sein soll – habe er sich am vergangenen Wochendende auf Platz eins der Altonaer SPD-Kandidatenliste für die Bürgerschaft bugsiert, wird berichtet. Das ist umso überraschender, als der Altonaer SPD-Chef, Olaf Scholz, nicht gerade ein Busenfreund Zuckerers ist. Daß der derzeitigen Haushaltsausschuß-Vorsitzende und spritzige Redner dem Parlament erhalten bleibt, dürfte insbesondere den hauptamtlichen Zwischenrufer der CDU, Roland Salchow, freuen. Der pflegt die Ausführungen des SPDlers mit „Das übliche Gezuckere“zu kommentieren. sim