Unterm Strich

Ihre Majestät ist ein ziemlich nettes Mädchen, aber sie hat nicht viel zu melden: Sarah Ferguson, hochverschuldete Herzogin, hat ein Angebot aus dem Filmbusiness bekommen. Sie soll die Hauptrolle in dem Thriller „Deadly Reunion“ spielen. Der Produzent Gene Corman hält das Mitglied des englischen Königshauses für ein ausgesprochenes Leinwandtalent, berichtet die L.A. Times. Um ihr Budget aufzubessern, schreibt Fergie derzeit an ihrer Biographie, arbeitet (obwohl schlank) an einem Sponsoring mit den Weight Watchers, Werbefilmen für Ocean Spray und einem aparten Vertrag mit der Zeitschrift Paris Match. Kevin Costner darf den Weltuntergang erst inszenieren, wenn die Eulen ihre Nistplätze verlassen haben: Mit den Dreharbeiten zu seinem Film „The Postman“ muß er noch bis Mitte Juni warten. Dann wird er in einem postapokalyptischen Szenario um die alten Bäume von Oregon streichen. Von der amerikanischen Forstbehörde hat er die Erlaubnis bekommen, im Sommer mit Hubschraubern und Sprengstoff die Wälder unsicher zu machen, berichten die San José Mercury News. Costner führt Regie, ist Koproduzent und spielt die Hauptrolle.

Long time no see: Eine verloren geglaubte Broadway-Inszenierung mit Richard Burton wird demnächst im Internet zu sehen sein. Burton hatte 1964 den Tony für den „Hamlet“ bekommen. Die dreistündige Aufnahme war nur zwei Tage im Kino zu sehen, weil Burton fand, „Hamlet“ könne man nur auf der Bühne wirklich erfahren. Seine Witwe hat die Rolle in einer alten Büchse in ihrem Schweizer Haus gefunden, berichtet die L.A. Times. Die Aufnahme wurde digital erneuert und ist vom 6. bis 10. April zu sehen unter der Adresse http:/www.aentv.com/ home/chspecial.htm.

Der Berg kreißt: Quentin Tarantino spielt mit dem Gedanken, zwei neue Filme zu machen. Böse Auguren munkeln, daß man so was wie „Pulp Fiction“ nur einmal hinkriegt. Dazu paßt, daß Tarantino nachher vor allem für TV-Produktionen gearbeitet hat. Zuerst will er angeblich „Rum Punch“ drehen, danach eine Kinoversion des Fernsehklassikers „The Man from U.N.C.L.E.“, eine Spionageserie über Vietnamveteranen. Da Tarantino aber schon öfter schöne Dinge angekündigt hat, die dann doch nicht kamen, sind die Neuigkeiten mit Vorsicht zu genießen – so sieht es jedenfalls auch der Hollywood Reporter. Tarantinos Beiträge zu der Koproduktion „Four Rooms“ oder dem Vampirsplatter „From Dusk till Dawn“ wirken auch so, als habe er sich vor Schreck erst mal ins Regressive zurückgezogen. Ja, wir Erfolggeplagten!

Frances McDormand, die heute schon in unserer Hollywood-Geschmackskolumne gefeiert wird, soll wahrscheinlich neben Nicole Kidman in dem Film „The Trade“ spielen. Kidman wäre eine Spediteurin, die in Haiti ausgeraubt wird. McDormand hilft ihr anfangs, entpuppt sich jedoch alsbald als zwielichtige Gestalt.

Eine Retrospektive des „Meisters der Stilleben“, Sebastian Stoskopff (1597 bis 1657), zeigt 40 seiner Werke erstmals in seiner Heimatstadt Straßburg. Anlaß ist der 400. Geburtstag des deutsch-französischen Malers, dessen Ölgemälde bis zum 15. Juni im Frauenhaus-Museum zu sehen sind. Stoskopff wurde erst in den 30er Jahren wiederentdeckt.