■ Urdrüs wahre Kolumne
: Matthias, wir lieben Dich!

Tja, jetzt fallense alle her über das tapfere Bremer Öko-Schlachterlein, wo das Gericht im Namen dieses verderbten Volkes gesprochen hat. Wir wahren Anhänger des saftigen Steaks, der knackigen Bockwurst und des gut gewürzten Schweinebratens aber ziehen den Hut ob des hohen persönlichen Einsatzes von Matthias G. gegen das kryptofaschistische VeganerInnentum, hat er doch mit dem bißchen Zündelei nur happening-artig auf die Konsequenzen aufmerksam gemacht, die sich aus den Brandreden dieser verdauungsgestörten Rohköstler ergeben. Matthias, wir lieben Dich!

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Hinter den Schutzschild meines breiten Rückens stellen möchte ich ganz persönlich den verehrlichen Innensenator Ralf Borttscheller. Und das nicht nur, weil er in so sympathischer Weise dem in Ungnade gefallenen Kumpel Schorse von Bock und Polach das Händchen hält, der wie kein anderer Jurist in diesem Lande mit lässigem Akten-Umgang zur Humanisierung der Rechtspflege beigetragen hat. Nein, zu verteidigen ist Ralfi gegen die grünen Jungs der Polizeigewerkschaft, die ihm jetzt nur deshalb die Freundschaft kündigen, weil er ihrer dummerhaften Gier nach Planstellen, Beförderungskorridoren und mehr PS für Spritztouren nur den nackten Mann entgegensetzen kann, dem man nicht mehr in die Taschen greift. Dabei weiß doch jeder Bullizist im Lande, daß Borttscheller der erste gewesen wäre, der alle Vulkanesen in den uniformierten Streifendienst übernommen hätte, wäre nicht das Geld von der europäischen Lottozentrale mit vollen Händen anderweitig verjuxt worden... Jede Oma hätte dann ihren persönlichen Schupo als Einkaufshilfe mit Rollwagen für einen Heiermann Trinkgeld mieten können, und wo im Seniorenheim der dritte Mann zum Skat gegen Vereinsamung und Altersarmut gefehlt hätte: Unter 110 wäre jederzeit geholfen worden!

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Die Lach- und Luftnummer „Ocean-Park“wird von den damischenFischtaunern sogar auswärtigen Gästen in dummstolzer Penetranz vorgeführt, die sogar lesen und schreiben lassen können: Bevor die nordwestdeutschen Zeitungsverleger auf ihrer Jahrestagung mit Fischstäbchen und anderen Bremerhavener Spezialitäten traktiert wurden, mußten sie sich erst zum Betrachten der Pappkulisse des Wolkenkukucksheims nötigen lassen: „Es wäre wichtig, wenn der Ocean-Park kommt“, war laut Nordseezeitung das Resümee der erlauchten Gäste. So lobt man eben als liebenswerter Gast die neue Resopal-Hausbar, die Onkel Joachim selbst gebastelt hat. Daß auf der nämlichen Seite der Nordsee-Zeitung über das drohende Aus für den sparprogrammatisch gebeutelten „Zoo am Meer“gejammert wird, hat übrigens von der schreibenden Zunft im Schatten des Columbus-Center noch keiner in Beziehung zum milliardenschweren Pharaonengrab „Ocean Park“gebracht...

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Eine Kleinanzeige in der anderen Tageszeitung dieser Stadt: „Wer hat Lust, in der 3. Staffel der Serie ,Nicht von schlechten Eltern' mitzuwirken? Ihr solltet zwischen 18 und 99 sein, viel Zeit und gute Laune haben und vor allem kurzfristig verfügbar sein.“Ist das auch Dein Eignungsprofil, liebe arbeitslose LeserIn?

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Gehört bei der Bürgerpark-Tombola: „Ja, hier wird wieder ein Auto ausgespielt, da wünschen wir Ihnen schon mal viel Glück. Aber das haben Sie ja, wenn Sie gewonnen haben, sowieso, denn ein Auto, so ein Auto, das darf ich Ihnen sagen, das ist das ganz große Glück!“Solange so gedacht wird, werden wir dem Unglück nicht ausweichen können. Meint als Wort zum Sabbat ganz verdrossen Ulrich „pro Bahn“Reineking