■ Couchpotato's Chips & Tips
: Samstag

Die Höllenhunde des Dschingis Khan

Dreimal so dreist wie Dschingis Khan

Verhält sich sein Mongolenclan

Im Sterben sprach der alte Mann:

Macht mir die Erde untertan

Beseelt von ihres Vaters Wahn

Ziehn Sudal, Sajan und

Kingkan

Gen Westen, wo was Neues

lauert

Auch wenn die Reise etwas

dauert

Sie morden, plündern, stiften Brände

Erst Lüsternheit setzt dem ein Ende

Sie zanken sich um eine Frau

Das Resultat: ein Mordsverhau(Vox, 10.50 Uhr)

Quigley, der Australier

In diesem Film brachte Regisseur Simon Wincer die einschlägigen Spielregeln des Western, einen US-Star und die Landschaft seiner australischen Heimat überein: Tom Selleck ist – im Widerspruch zum deutschen Titel – ein amerikanischer Scharfschütze, der von einem australischen Großgrundbesitzer gedungen wird, dessen Besitz von Dingos zu befreien, vor Ort aber auf die Aborigines losgehen soll, was zu tun er sich weigert. Folglich gibt's Ärger. Das ist soweit nicht weltbewegend, aber Laura San Giacomo als Crazy Cora hat ein paar ausgefallene Szenen, und Alan Rickman ist wieder einmal ein Tunichtgut der Sonderklasse.(RTL 2, 12.30 Uhr)

Full House

Was US-Sitcoms vergleichbaren deutschen Unternehmungen u.a. voraus haben, sind die gelegentlichen Gastauftritte Prominenter in kreuz- und querreferentiellen Rollen. Im Anschluß werden wir den berühmten Musical- und Filmkomponisten Marvin Hamlisch („Der Clou“) in „Die Nanny“ sehen, hier in „Full House“ aber rumort Little Richard, der alte Rocker, den man mit etwas Wagemut gar als ein T.A.F.K.A. Prince ebenbürtiges Spitzenidol der 50er Jahre bezeichnen könnte.(RTL, 12.55 Uhr)

Sumpf unter den Füßen

In einem Werbespot der gleichnamigen Jeansfirma wird auf die legendäre Stripteasetänzerin Gipsy Rose Lee abgehoben. Die 1970 verstorbene Künstlerin war hauptsächlich auf der Bühne aktiv, schrieb aber auch Romane und Theaterstücke und übernahm kleinere Film-, im gehobenen Alter auch Fernsehrollen. In Nicholas Rays ökologisch angewehtem Abenteuerfilm ist sie in der Rolle der Mrs. Bradford zu sehen. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen jedoch Wilddieb Burl Ives und Naturschutzwart Christopher Plummer, die einander durch die Everglades scheuchen.(Sat.1, 9.20 Uhr/1.35 Uhr)

Halloween – Besuch aus dem Jenseits

Keine Bange – so schaurig wie in den John-Carpenter-Filmen geht's hier nicht zu. Vielmehr wurden munter einschlägige Motive des jüngeren Horrorfilms mit den Mitteln des Musikvideos zu einer Gruselkomödie arrangiert, und sollte die eine oder andere Szene an das von John Landis inszenierte Video zu Michael Jacksons „Thriller“ erinnern, ist dies wohl kein Zufall. Besonders hübsch: wenn Zombies anheben und klagen, daß früher doch alles viel besser war.(RTL 2, 23.50 Uhr)

Arizona-Express

Die tschechoslowakische Eiskunstläuferin Vera Hruba glitt bei den Olympischen Winterspielen 1936 auf den hinteren Rängen dahin, hatte aber genügend Schwung, um bis nach Hollywood durchzusausen, wo sie vorerst in Filmen wie „Ice- Capades“ zu sehen war. Ihr späterer Ehemann Herbert Yates, Geschäftsführer der auf B-Movies und Serials spezialisierten Republic Studios, ließ die nunmehr auf den Künstlernamen Ralston hörende Aktrice in einigen gehobenen Western auftreten, die zum Teil dermaßen floppten, daß Yates allerhand Ärger mit den Kinobesitzern bekam. Diesen Film inszenierte Joseph Kane.(Kabel 1, 1.00 Uhr)

Harald Keller