■ Masterplan
: Die Spree-City

In der Analyse der StadtplanerInnen des Senats gibt es in der teuren City-West am Ku'damm kaum noch Platz für neue Wohnungen und Dienstleistungsflächen. Da bietet sich das teilweise brachliegende Gewerbegebiet in Charlottenburg zwischen S-Bahnhof Tiergarten, Landwehrkanal und Spree förmlich an.

Wohnungen gehobenen Standards will man unter anderem unweit einer neuen Spreepromenade ansiedeln. Zwischen Dove- und Franklinstraße sollen 40.000 Quadratmeter Wohnfläche (ungefähr 600 Einheiten), zwischen Franklinstraße und S-Bahnhof Tiergarten rund 90.000 Quadratmeter (rund 1.300 Wohnungen) entstehen.

Einzelstehende, repräsentative Großbauten von Dienstleistungskonzernen sind ausgeschlossen. Man denkt beim Stadtentwicklungssenator eher an Büros (bis zu 200 Quadratmeter) von Steuerberatern und ähnlichen Dienstleistern.

An einem grünen Stadtplatz sieht der Masterplan eine Grundschule vor, die vom Bezirk allerdings schon gekippt wurde. „Zu teuer, kein Bedarf“, heißt es im Charlottenburger Rathaus. Der von 1958 stammende, aber noch gültige Baunutzungsplan reserviert das gesamte Gelände als „Arbeitsgebiet“ für Gewerbe.

Der Flächennutzungsplan von 1994 definiert die größten Flächen als Gewerbe- und Mischgebiet. Entlang des Landwehrkanals im Süden allerdings wurde ein Kerngebiet festgelegt, das im Einklang mit dem Masterplan auch Wohnungen, Büros und Kaufhäuser zuläßt.

Der Bezirk will sich mit seinen Bebauungsplänen gegen die Verdrängung des Gewerbes sperren. koch