UNO fordert ein „Recht auf Trinkwasser“

■ Tagung in Marrakesch warnt vor Dürre und globaler Wasserknappheit

Marrakesch/Frankfurt (rtr/dpa) Die Vereinten Nationen haben von den Regierungen aller Staaten der Welt dringend eine Umkehr in ihrer Umwelt- und Wasserpolitik gefordert, um eine globale Wasserknappheit zu verhindern.

Bei einem Expertenforum der Unesco in Marrakesch erklärte der Generalsekretär der UN-Organisation, Federico Mayor, angesichts zunehmender Dürrekatastrophen und weitverbreiteter Umweltverschmutzung stünden die Staaten der Erde gegenwärtig am Scheideweg, der entweder zu ernsthaften Anstrengungen für den Schutz des Wassers oder zu einer dramatischen Versorgungskrise führen werde.

Nach Expertenangaben hat bereits heute etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser. Die Internationale Wasserkonferenz in Marrakesch, an der Vertreter aus rund 50 Ländern teilnahmen, wurde von den Vereinten Nationen und der Weltbank veranstaltet. Zum Abschluß der zweitägigen Konferenz wurde eine „Erklärung von Marrakesch“ vorgelegt, in der das „Recht jedes einzelnen auf Trinkwasser“ eingefordert wird.

Der Weltwasserrat soll in nächster Zeit eine globale Untersuchung zu Wasser und Umwelt erarbeiten und bei der zweiten Weltwasserkonferenz im Jahr 2000 konkrete Handlungsvorschläge präsentieren.

Anläßlich des Weltwassertages startete die „Naturfreunde Internationale“ in Frankfurt (Oder) die europaweite Kampagne „Blaue Flüsse für Europa“. Der Präsident der Organisation, Herbert Brückner, mahnte dabei, für bestimmte Landstriche bringe Wasser heute bereits den Tod. Während Europa zum größten Wasserverschmutzer geworden sei, gefährde Wasser andernorts das Leben kommender Generationen.

Mit dem Projekt „Blaue Flüsse für Europa“ wollen die Naturfreunde eine Reihe weiterer grenzüberschreitender Gewässerpatenschaften schaffen. Mehr als vierzig solcher Patenschaften gibt es bereits.