: Unterm Strich
Der Potsdamer Historiker Andreas Hüneke hat eine Liste aller Kunstwerke entdeckt, die von den Nazis 1937 als „entartete Kunst“ aus deutschen Museen beschlagnahmt wurden. Das Londoner Victoria and Albert Museum habe die zweibändige Liste aus dem Nachlaß eines Sammlers erhalten, sagte Hüneke. Daraufhin habe das Londoner Museum Kontakt mit ihm aufgenommen. In der Liste aus dem Jahr 1942 werden laut Hüneke rund 18.000 Kunstwerke aufgeführt, die aus den Museen verbannt und später zum Teil an ausländische Sammler verkauft wurden. Das NS-Propagandaministerium habe den Verkauf vermutlich Ende 1941 abgeschlossen und die Liste dann 1942 erstellt, sagte Hüneke. Der Sammler, der die Inventarliste dem Londoner Museum vermachte, sei ein deutscher Emigrant gewesen. Bislang gebe es in Deutschland drei der Inventarlisten, die jedoch alle unvollständig seien, sagte Hüneke. Das Londoner Museum wollte den Fund bislang allerdings nicht bestätigen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen