In den See stechen

Auf der Alster tummelt sich ab heute wieder die „Weiße Flotte“und macht sich zudem Hoffnungen auf „Träume in Weiß“  ■ Von Herdis Lüke

Die 16 Schiffe der weißen Flotte der Hamburger Alsterdampfer stechen wieder in den See: Am heutigen Gründonnerstag werden die Alster-Touren sowie die Fleet-, Kanal- und Alster-Kreuzfahrten nach der Winterpause wieder aufgenommen. Vom 26. April an kommen Vierlande-Fahrten, Teich-Fahrten, der Dämmertörn und die „Große Lichterfahrt“hinzu. Als Sonderfahrt bietet die städtische Alstertouristik (ATG) im Juni und Juli drei Kupfer-Architektur-Fahrten unter fachkundiger Begleitung an.

Für eine Fahrt auf einem Alsterdampfer müssen die Gäste in Zukunft eine Mark mehr bezahlen. Nur die Preise für die Alster-Kreuz-Fahrt bleiben stabil. Für 1997 hat sich das Unternehmen, so Geschäftsführer Jens Wrage, auf „normales“Wetter eingestellt. Die Erwartungen seien nach den „Supersommern“1994 und 1995 hinsichtlich des Fahrgastaufkommens zurückgeschraubt worden. Im regnerischen und kühlen Jahr 96 wurden 17.000 Passagiere weniger als in den Vorjahren gezählt; auch im Charterbereich habe die ATG mit 981 Veranstaltungen das angepeilte Ziel von 1000 knapp verfehlt. Mit ein Grund dafür sei die vereiste Alster gewesen.

Die Anleger Bachstraße und Streekbrücke stadtauswärts wurden abgerissen, teilte Wrage weiter mit. Zu- und aussteigen könnten die Fahrgäste hier aber weiterhin. Auch der beliebte Sommertreff an Bodos Bootssteg an der Rabenstraße bleibt erhalten. Der Anleger wird gründlich instandgesetzt, woran sich der Betreiber des Cafés finanziell beteiligt.

Einen Appell richtete die ATG an die Verwaltung der Stadt: „Wir hoffen inständig, daß sie endlich den Knoten durchschlägt und die Trauung durch Standesbeamte auf den Schiffen ermöglicht“, unterstrich Wrage. Die ATG habe „viele entsprechende Anfragen von Gästen, sogar aus anderen Städten“, die sich ihre „Träume in Weiß“aufHamburgs Alsterdampfern erfüllen möchten.