Ordnung, privat

■ CDU fordert mal wieder mehr Sicherheit

Karl-Heinz Ehlers liebt Uniformen. „Es muß etwas getan werden, damit die Hamburger Polizei die Bürger wirklich schützt“, forderte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete gestern zum wiederholten Male. Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) müsse „schleunigst eine Kurskorrektur“vornehmen, wenn die Sicherheit in Hamburg gewährleistet sein solle.

Während 807 Vollzugsbeamte der Kriminal- und der Schutzpolizei bis zum Jahr 2000 in den Ruhestand gingen, würden die bereits laufenden Ausbildungsgänge bis dahin nur 342 neue Mitarbeiter bringen, hat Ehlers errechnet. Insgesamt könnte sich die Stellenzahl der Polizei in den nächsten zehn Jahren um mindestens 2000 verringern, wenn dem nicht durch „einschneidende Maßnahmen“entgegengewirkt werde.

Außerdem schlug der CDU-Rechtsaußen vor, zum Beispiel bei Rock-Konzerten oder Fußballspielen entweder die Veranstalter zur Kasse zu bitten oder, noch lieber, private Sicherheitsdienste einzusetzen: „Die Polizei“, meint Ehlers erkannt zu haben, „muß von sachfremden Aufgaben zugunsten Privater entbunden werden.“Auch ein „freiwilliger Polizeidienst“von Bürgern, die in ihrem Stadtteil selbst für Ruhe und Ordnung sorgen, könnte die Polizei ebenfalls entlasten. Wenn andere Bundesländer da nicht mitmachen wollten, so Ehlers, dann müßte die Hansestadt solche Maßnahmen eben im Alleingang starten.

Beim Thema Sicherheit ist allerdings mit den Sozialdemokraten nicht zu spaßen. Hamburg habe nach Berlin „die größte Polizeidichte aller Länder“, rechnete SPD-Fraktions-Vize Ingo Kleist vor.

Und versprach: „Dies wird auch so bleiben.“Jawoll. smv