Kommentar
: Senat 6, setzen !

■ Politik schafft SchulversagerInnen

Die Anzahl der SchülerInnen ohne Schulabschluß hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Diese Entwicklung spiegelt ein weiteres Mal die Perspektivlosigkeit der Bremer Regierungspolitik wider. Angesichts der Zukunftsaussichten, die vor allem HauptschülerInnen mit ihrem Abschluß auf dem heutigen Arbeitsmarkt noch haben, fragt man sich, warum überhaupt noch soviele Verrückte bis zum bitteren Ende ausharren. Der Lehrstellenmark ist ausgebucht. Selbst als HilfsarbeiterIn ist kaum noch ein Job zu kriegen. Die schlechte Arbeitsmarktpolitik wird durch verkorkste Wirtschaftspolitik noch kräftig unterstützt. Der Druck auf die Elternhäuser wächst. Jugendliche werden erneut demotiviert.

Dieser ganzen Misere wird dann auch noch eine fatale Bildungspolitik zur Seite gestellt. Allein die Diskussion um die Lehrerarbeitszeit schreit angesichts der Jugendlichen ohne Schulabschluß zum Himmel. Zum einen werden keine neuen Stellen geschaffen mit der Arbeitszeitverlängerung. Zum anderen sind kaum junge LehrerInnen an den Schulen, die neue Ideen mitbringen. Zusätzlich werden Angebote an Volkshochschulen abgebaut.

Dennoch kann man den Bremer RegentInnen nicht den Vorwurf machen, sie hätten kein Konzept. Schließlich schafft man mit dieser Politik Lehrstellenmangel für ohnehin chancenlose Jugendliche. Wer will einem daraus schon einen Strick drehen. Jens Tittmann