Empfohlene Aprilscherze

■ Ha ha ha! Haha haha! Hihihi! Harr harr! Hohoho: Das Gas wird teurer! Mautgebühr für Heerstraßen! „Himpelchen und Pimpelchen“jetzt strafbewehrt! undsoweiter

er Senat der Freien Hansestadt Bremen empfiehlt den Redaktionen der Bremer Medien in einer Mitteilung vom 1.April 1997 (Aktenzeichen: sch/er-z), in diesem Jahr folgende Aprilscherze zu veröffentlichen:

1. Aprilscherz: Untersuchungen des Innensenators Ralf Borttscheller hätten herausgefunden, daß sich in Tempo-30-Zonen vor allem dort Ansässige nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hielten. Deshalb hätte der Innensenator Anweisung gegeben, ab Dienstag, 1. April, 7.00 Uhr in allen Ortsämtern der Stadtgemeinde neue Kfz-Kennzeichen auszugeben, die die Anwohner beim zu schnellen Fahren als Ansässige kenntlich machen sollten (Beispiel: Gröpelingen: HB-GR; Findorff: HB-FI usw.). Da die neuen vierstelligen Kennzeichen zu Verwechslungen mit den Bremerhavener Kennzeichen führen könnten, würde Bremerhaven das Kennzeichen „BHV“erhalten. Sollte die Ausgabe der Kennzeichen in den Ortsämtern eine Wartezeit von 30 Minuten übersteigen, würde der Senator für Neueinstellungen dortselbst sorgen.

2. Aprilscherz: Aufgrund der Kürzungen im Bundeshaushalt gebe es erheblich geringere Mittel zur Sanierung des städtischen Straßennetzes. Darum habe der Senat am 1. April beschlossen, für die Heerstraßen eine Mautgebühr zu erheben, deren Höhe sich an der Zahl der Räder, der Reifenbreite, dem Hubraum und dem Gewicht des Fahrers orientiere. An der Landesgrenze würden Mautstationen eingerichtet. Für die Zufahrt zu Gewerbegebieten würde ein Bonussystem eingerichtet.

3. Aprilscherz: Es hätten mehrere Beiräte Mehrbedarf an Erhaltungsaufwand der Straßen in ihrem Gebiet angemeldet, woraufhin der Senator für das Bauwesen vorschlüge, alle Bauvorhaben in den Straßen Holler Allee, Rablinghauser Landstraße, Utbremer Ring, Apfelallee, Neuenlander Straße, Eickedorfer Straße und Gelsenkirchener Straße auszusetzen und stattdessen neue Radwege anzulegen.

4. Aprilscherz: Aufgrund verschiedener Medienberichte, die den Senatspräsidenten und Bürgermeister Dr. Henning Scherf sowie seinen Stellvertreter und Finanzsenator Dr. Ulrich Nölle in herabsetzender Absicht mit den Ausdrücken „Himpelchen“und „Pimpelchen“verunglimpften, sehe sich der Senat gezwungen, künftig rechtlich gegen derartige Herabsetzungen vorzugehen. Eine Beschwerde beim Deutschen Presserat sei in Vorbereitung.

5. Aprilscherz: Der Senat unterstütze mit Blick auf seine Mitglieder und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neuen Aktivitäten der Bremer Bäder-Gesellschaft, die jetzt auch Kochkurse zu den Themen „Vegetarisch Kochen“, „Vollwertkost“und „Salate“anbiete. Der Senat sei der Ansicht, nicht jeder, der in die Geschmacksvielfalt der fleischlosen Küche hineinschnuppern möchte, sei ein Vegetarier. Dies gelte selbstverständlich auch und gerade für den Bremer Innensenator, Dr. Ralf Borttscheller.

6. Aprilscherz: Der Senat dementiere alle Gerüchte, nach denen die Bürgerschaftsabgeordneten als Beitrag zur Stopfung des Millionenlochs im Bremer Doppelhaushalt künftig während ihrer Sitzungen für eine Versicherungsgesellschaft werben sollen. Insbesondere sei unwahr, daß eine größere Lieferung von T-Shirts mit „DBV“-Aufdruck bereits im Bürgerschaftskeller lagerten. Wahr dagegen sei, daß es Überlegungen gebe, ganze Bürgerschaftssitzungen von einem Sponsor „präsentieren“zu lassen.

Die Stadtwerke Bremen AG, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, bittet darüber hinaus um die Veröffentlichung folgender Aprilscherze:

1. Aprilscherz der Stadtwerke Bremen AG: Zum 1. April 1997 werde der Erdgaspreis um 2,2 Pfennig pro Kubikmeter angehoben, was zu jährlichen Mehrkosten von durchschnittlich 76 Mark brutto führe.

2. Aprilscherz der Stadtwerke Bremen AG: Als Vorstudie zum geplanten Wasserkraftwerk an der Weser werde ein erheblich kleineres Wasserkraftwerk an der Hamme oder der Lesum ins Auge gefaßt. Finanziert werden solle die Studie aus den Überschüssen, die in diesem windreichen Winter aus der Abrechnung mit den Windenergieanlagen-Betreibern erwachsen seien.

3. Aprilscherz der Stadtwerke Bremen AG: Der Versuch der Stadtwerke Bremen AG, in diesem Jahr erstmals Stadtwerke-Aktien mit Hilfe der Bürgerparktombola „unters Volk zu bringen“, sei bedauernswerterweise gescheitert. Die Aktiengutscheine seien – ähnlich wie bei Gutscheinen für eine Butterfahrt im Wert von DM 6.- – in aller Regel nicht eingelöst worden. Aus Enttäuschung über die geringe Akzeptanz bei der Bevölkerung planten die Stadtwerke nun ein mittelgroßes Atomkraftwerk an der Weser (ehemaliges AG Weser-Gelände). BuS