Wasserstadt Oberhavel

■ Grüne und PDS fordern Baustopp

Nach dem Bekanntwerden des Finanzdebakels für die Entwicklung der Wasserstadt Oberhavel haben die Fraktionen von PDS und Bündnis 90/Die Grünen den Ausstieg aus dem Projekt gefordert. PDS-Fraktionschef Harald Wolf erklärte gestern, „die dramatischen Verluste in dreistelliger Millionenhöhe“ für die Flächenfreimachung belasteten zusätzlich den Landeshaushalt. Außerdem kämen die hohen Zinszahlungen für Kredite hinzu.

Die Entwicklungsgesellschaft TET, die auf dem Gelände ein großes Wohnquartier, Büros, Geschäfte und Schulen plant, hatte noch 1992 ein Defizit von 60 Millionen Mark prognostiziert. 1994 war die Belastung für den Bodenerwerb auf 278 Millionen gestiegen. Die jetzigen Defizite sollen bei rund 700 Millionen Mark liegen, weil nicht genug Investoren gefunden werden konnten.

Ebenfalls für den Ausstieg plädieren die Bündnisgrünen, die die „exorbitanten Erschließungskosten“ kritisieren. Die TET hingegen verteidigte gestern das Projekt. Die „Gesamtkosten“ von 1,87 Milliarden seien reduziert worden. Die Mehrausgaben seien zur Erschließung des „attraktiven Standortes“ gerechtfertigt. rola