Dax erholt sich langsam, aber enttäuschend

■ Aktienhändler rechnen weiter mit Verlusten. Thyssen bleibt Verlierer

Berlin/Frankfurt (taz/rtr) – Optimistisch sind die Broker gestern wieder an ihre Arbeit in der Frankfurter Börse gegangen. Sie rechneten damit, daß der Deutsche Aktienindex (Dax) um 25 bis 35 Punkte ansteigen würde. Am Tag zuvor hatte er 133,1 Punkte verloren und Anleger ein wenig nervös werden lassen. So schnell jedoch erholte sich der Dax nicht von dem Kursrückgang. Er gewann nur 5,98 Punkte dazu und schloß mit 3.301,91 Punkten.

„Das ist noch nicht ausgestanden“, sagte ein Händler auf dem Frankfurter Parkett. Der Markt habe offenbar noch Potential für weitere Kursrückgänge. Am Vorabend hatte sich zwar bereits die New Yorker Börse an der Wall Street etwas erholt. Doch der Dow Jones mit 6.611,05 Punkten (Plus 27,57 Punkte) konnte die Händler nicht überzeugen. Im Laufe des Dienstag war der Dow Jones allein zweimal um jeweils 50 Punkte eingebrochen, so daß der Handel teilweise beschränkt wurde.

Die Thyssen AG war einer der Verlierer innerhalb des 30 Unternehmen umfassenden Dax. Die Aktie verlor einen Tag nach der Stahlspartenfusion mit dem Stahl der Krupp AG fünf Mark. Die Thyssen-Aktie schloß mit 358 Mark. Damit lag sie aber noch deutlich über dem Kurs, zu dem sie vor der Übernahmeankündigung durch Krupp gehandelt wurde. Unverändert hingegen blieb die Krupp-Aktie. Aktienhändler konnten dafür keine Begründung angegeben.

Gewonnen haben vor allem Chemietitel wie BASF oder Hoechst. Die Deutsche Bank konnte um 1,47 Mark zulegen und schloß mit 90,92 Mark. Am Tag zuvor gehörte die Bank-Aktie zu den größten Verlierern, nachdem eine Ratingagentur sie von „halten“ auf „verkaufen“ heruntergestuft hatte. Die Deutsche Bank lasse die Kostenkontrolle schleifen, hieß es. Gestern nun kam ein sofort dementiertes Gerücht auf. Die Deutsche Bank wolle das amerikanische Investmenthaus Salomon Brothers kaufen. ufo