Brandbombe auf Israelis

■ Ein Anschlag auf einen Bus im Westjordanland fordert zwölf Verletzte

Dschalasun/Tel Aviv (AFP/ dpa) – Bei einem Brandbombenanschlag auf einen Bus im Westjordanland sind gestern elf israelische Soldaten und der Fahrer verletzt worden. Das teilte ein Armeesprecher mit. Ein Palästinenser habe in der Nähe des Flüchtlingslagers Dschalasun bei Ramallah einen Brandsatz auf den Bus geschleudert, berichteten Augenzeugen. Der Fahrer habe versucht, dem Geschoß auszuweichen und sei dabei von der Fahrbahn abgekommen. Der Bus stürzte 20 Meter tief die Böschung hinunter, überschlug sich und ging in Flammen auf, wie die Augenzeugen berichteten. Die Opfer wurden mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser in Jerusalem gebracht. Ebenfalls gestern wurden im Westjordanland zwei Israelis durch Steine verletzt, die auf sie geworfen wurden.

Am Dienstag abend meldete der Israelischen Rundfunk, ein anonymer Anrufer habe erklärt, die islamistische Palästinenserorganisatiom Dschihad Islami übernehme die Verantwortung für zwei Selbstmordanschläge am Morgen des Tages in der Nähe jüdischer Siedlungen im Gaza-Streifen. Der Anrufer soll sich schon am Morgen bei der arabischsprachigen Redaktion des Senders gemeldet und erklärt haben, die „Dschabal Abu Ghnaim-Einheit“ sei eine bisher unbekannte Untergruppe des Dschihad Islami und stecke hinter den Sprengstoffanschlägen.

Dschabal Abu Ghnaim ist der arabische Name für den Hügel in Ost-Jerusalem, auf dem die israelische Regierung die jüdische Siedlung Har Homa bauen will. Der Anrufer nannte die Namen der bei dem Anschlag getöteten Palästinenser. Die palästinensische Autonomiebehörde hatte zuvor einen der Anschläge dem israelischen Geheimdienst zugeordnet.

Gestern erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Vorfeld seines für Montag geplanten USA-Besuchs, er werde an dem Bau der Siedlung Har Homa festhalten. Ein Tausch „Baustopp gegen Frieden“ komme für ihn nicht in Frage.