Locker werden, Schorlen köpfen

■ FC St. Pauli morgen nachmittag bei Fortuna Düsseldorf aktiv

Neun Spieltage noch – Zeit, die Metaphern-Schleudern in Stellung zu bringen. So wird landesweit vor der morgigen Bundesliga-Begegnung Fortuna Düsseldorf gegen den FC St. Pauli über die Dramatik des „Abstiegsfinales“räsoniert und die Bedeutung eines „Sechs-Punkte-Spiels“diskutiert.

Selbst ein Max Merkel meldet sich aus süddeutschen Gefilden, um seinem alten Bekannten Uli Maslo den Rücken zu stärken: „Ganz klar. Pauli hat gute Karten. Spielt der Uli diese clever aus, sind die Braun-Weißen aus dem Schneider“, ließ der Kick-Experte in der Bild-Zeitung schreiben. „In Düsseldorf kracht's“, bemerkelte Max. Gut, daß am Millerntor alles glatt läuft, sonst könnte es leicht ein Donnerwetter geben.

So aber geht es „um die Big Points“, weiß der zuletzt im Angriff vermißte Thomas Sobotzik. „Die unglückliche Niederlage gegen Dortmund hat unserer Moral nicht geschadet.“Trotz gebrochenen Ringfingers wird Sobo im Rheinstadion mit einer Spezialmanschette auflaufen. Verzichten muß der FC auf den gelbgesperrten Nikolai Pisarew. „Das ist wirklich ärgerlich, denn er war in Topform“, ärgert sich Maslo eingedenk dessen jüngster Angriffsleistungen.

Doch allzu sehr grämen muß er sich nicht, Onkel Max hilft. „Gebt dem Maslo volle Rückendeckung und laßt ihn in Ruhe arbeiten“, fordert Merkel ein klares Bekenntnis von Präsident Heinz Weisener zum manchmal nicht sehr umgänglichen Übungsleiter. „Uli muß bloß ein bißchen lockerer werden, mal mit den Fans einen trinken gehen.“

Wer Lust hat, mit dem ältesten Trainer der Bundesliga drei, vier integrative Weinschorlen zu köpfen oder ein paar harmonische Selters zu zischen, kann sich auf der St.-Pauli-Geschäftsstelle melden. Oberkellner Helmut Schulte nimmt die Reservierungswünsche entgegen. Andrea Svajger