■ Couchpotato's Chips & Tips
: Samstag / Sonntag

Kappatoo – Der

Doppelgänger aus dem All

Fern der Erde gerät ein gewisser Kappatoo anno 2270 in eine filmreife Malaise und macht sich eilends aus dem Sternenstaub. Sein Computer weiß von einem Alter ego in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts; also unternimmt Kappatoo einen Abstecher in die Vergangenheit. Dort angekommen, verwundert er sich erheblich und kommentiert das rückständige Treiben mit reichlich vorwitzigen Anmerkungen, natürlich im Jargon des 23. Jahrhunderts, der in der Originalfassung durchsetzt ist mit putzigen Wortschöpfungen wie „in the ecofluge“ (in großen Schwierigkeiten), „wazz off“ (schieb ab) oder „I'm quaized to little chuffs“ (ich bin begeistert). Ein 14teiliger Science-fiction-Spaß guter britischer Tradition.(ZDF, 11.10 Uhr)

Long Riders

Fasziniert von den Legenden um die Outlaw-Familien Jesse und Frank James, Cole, Bob und Jim Younger, Ed und Clenn Miller sowie Bob und Charlie Ford schrieben die Gebrüder Keach ein Drehbuch, taten sich mit den drei Carradine-Brüdern zusammen und fanden in Walter Hill den passenden Regisseur. Damit die Verwandtschaftsverhältnisse von Darstellern und Filmfiguren vollends übereinstimmten, heuerte man zusätzlich die Quaid- und die Guest-Brüder an. „Poetry in motion“, wie der Angelsachs' sagt.(ARD, 23.10 Uhr)

Ein Cop sieht rot

Dennis Hopper ist es, dem angeblich plakatives Rot die Sicht trübt. Gerade noch ein grundsolider Cop, verliert er nach der Ermordung seines Partners die Beherrschung und macht blau, um die Schuldigen grün und gelb zu prügeln. Dabei bewegt er sich in einer Grauzone und schlittert überdies auf brüchiges Terrain, denn einer der Verantwortlichen sitzt an maßgeblicher Stelle und verbirgt sein verbrecherisches Herz unter einer scheinbar weißen Weste...(ZDF, 1 Uhr)

Das Schlitzohr von der Mafia

Fernab der Zentralen des organisierten Verbrechens hat Vinnie Antonelli ein neues Zuhause gefunden – er will gegen seine früheren Komplizen aussagen und wurde im Rahmen des Zeugenschutzprogramms in die Provinz verfrachtet. Allerdings halten die guten Vorsätze nicht lange an, und er verfällt in alte Gewohnheiten... Nora Ephron, die Autorin der Erfolgsfilme „Harry und Sally“ und „Schlaflos in Seattle“, lieferte das Drehbuch zu dieser Gaunerkomödie, in der Steve Martin, Rick Moranis, Joan Cusack und Carol Kane Schabernack treiben.(ZDF, 15.40 Uhr)

Zu heiß zum Anfassen

Die beiden Wochenschaureporter Clark Gable und Walter Pidgeon sind aus beruflichen, aber auch privaten Gründen hinter der attraktiven Pilotin Myrna Loy her, die zunächst einmal ihren in Südamerika verschollenen Bruder sucht. Ergo sausen alle miteinander wetteifernd und nebenbuhlend durch die Weltgeschichte, daß einem schier schwindelig werden möchte. Für das Entstehungsjahr 1938 ganz schön flott gemacht und ziemlich frech.(Super RTL, 22.05 Uhr)

Sturm über Texas

Die verdienstvolle WDR- Filmredaktion erteilt eine Lektion in Sachen B-Film-Geschichte und stellt mit Joseph H. Lewis einen jener Begünstigten vor, die von französischen und US-Kritikern rückwirkend zum „auteur“ erhoben wurden. Lewis begann seine Laufbahn als Kameraassistent und Cutter. Dieses technische Können prägte die Optik vieler seiner Filme, ungewöhnliche Kameraeinstellungen waren eines seiner Markenzeichen. Die Western „Sturm über Texas“ und „Von Rache getrieben“ (3.55 Uhr) entstanden gegen Ende seiner Filmkarriere, ehe er beim prosperierenden Fernsehen einen neuen Aufgabenbereich fand. Die Spielfilme werden durch Interviewbeiträge ergänzt.(West 3, 0.10 Uhr)

Harald Keller