Von Göttern verlassen, von Schlampen gepeinigt

Es war ein gottloses Fußballwochenende. Turek spielt ja nun nicht mehr, Effenberg ist Mensch geworden und schießt Eigentore, und im Düsseldorfer Stadion erinnerte nur noch ein Plakat an Carlo Werner , diesen aufregenden Verteidiger. Eben hatte ihn das Fußball- und Religionswissenschaftsmagazin „Hattrick“ als „Gott des Rasens“ anerkannt. Alles schien gut, Rettung war nahe. Da wies ihn der Trainer aus dem Tempel. Wie soll das enden – ohne Gott? „Ich“, sagt der offenbar verblendete Rudi Wojtowicz , „hatte heute vierzehn Fußball-Götter auf dem Platz.“ Hört, hört! Was herauskam, war voll irdischer Müh', und reichte nur deshalb zum 2:0-Sieg, weil es gegen das ganz und gar verlassene St. Pauli ging. Das wird sich der schlimmsten aller Höllen sowieso kaum mehr entziehen. Fortuna aber ist nun heißester Kandidat für einen der beiden Pauli-freien Plätze gen 2. Bundesliga. Ganz so schlimm wird's in Köln nicht kommen, doch nach dem 2:5 gegen Duisburg ist noch klarer als vorher schon: Die Götter sind verschollen. Allenthalben sehen die Anhänger nur „Rasenschlampen“. Aber Toni Polster , wenn man ihn schön bittet, wird auch zur Melodie von „Scheiß-Millionäre“ noch Gitarre spielen. Er spielt zwar nicht göttlich, dafür mit BAP. In die Hölle kommt er dafür vermutlich leider nicht. So beruhigt kann Bielefelds Arminia nicht sein. Drei Punkte Vorsprung auf Platz 16: Was wäre, wenn man den himmlischen Manndecker Günther Schäfer verlöre? Gefahr ist in Verzug: „Hattrick“ will ihn zum nächsten „Gott des Rasens“ erklären. pu