Lokalkoloratur

„Sein halbes Leben“hat der 34jährige Nikolaus K. Gelpke „am, in und unter Wasser verbracht.“Lesen kann er trotzdem. Schreiben auch, zuerst eine Doktorarbeit über Meeres-Plankton, zuletzt ein Editorial in „mare. Die Zeitschrift der Meere.“Heute erscheint die Zeitschrift zum ersten Mal, danach im zweimonatigen Rhythmus. Den nötigen Verlag gründete Gelpke kurzerhand selbst. Der „beziehungsreiche Name“(O-Ton Pressemitteilung): „dreiviertel verlag“, weil drei Viertel der Erdoberfläche von Wasser bedeckt sind. Und da kennt Gelpke sich aus. Geboren in der Schweiz wandelte er sich früh vom Trockenfüßler zum Meeresbiologen, Hochseesegler und Hobbytaucher. Die Folgen waren unausweichlich. „Die Weltmeere“, verrät uns die Pressemitteilung weiter, kenne er jetzt „aus unmittelbarer Nähe wie seine Westentasche“. Deshalb vermutlich sitzt er jetzt auch „in direkter Nähe zum verwandten Element, seinem Büro mitten im Hamburger Freihafen“, und entwickelt „ein Medium, das zu seiner großen Liebe paßt“. Vielleicht paßt es auch zu Menschen ohne elementare Büro-Verwandtschaften. fis