Fairy zieht ab Von Carola Rönneburg

„Haushalt ist wie ein gutes Fußballspiel. Nur im Team kann man erfolgreich sein.“ Claudia Nolte, Bundesfamilienministerin

...immer noch herrscht hier eine großartige Stimmung im ausverkauften Potsdamer Stadion, liebe Zuschauer, ich stehe hier in einem Meer – ach was, in einem Ozean! – blau-weißer Geschirrhandtücher, die die Fans trotz des Rückstandes enthusiastisch schwenken, und beim Spielstand von zwei zu drei ist es jetzt Kleb, der hartnäckige Abwehrspieler des 1. FC Haushalt, der weit, weit nach vorn gegangen ist, vorbei an Wisch und auf Kruste, Kruste kämpft sich voran, schon ist er im Strafraum der Spülvereinigung Potsdam UND! Nein, das gelingt nicht, aber war das gefährlich, liebe Zuschauer, war das gefährlich.

Wenn das so weitergeht, dann, glaube ich, kann der eigentlich ja sichere Aufstieg der Spülvereinigung doch noch in Zweifel gezogen werden – aber nun kommt doch Ordnung ins Spiel, jetzt werfen sich die Potsdamer nach vorn, Fairy, der Neuzugang aus Spanien, hat sich freigespielt, in eine günstige, jahaha, sehr günstige Position, das müssen die Mitspieler doch auch erkennen! Ja! Hier kommt der Steilpaß von Borste, genau plaziert UNDFAIRYZIEHTAB! JA! Der Ausgleich! Genau ins Eck, un-halt- bar für Torhüter Schmierig, und die Fans jubeln, sie reißen die Arme hoch und feiern Fairy mit Sprechchören.

...drei zu drei steht es weiterhin, und es scheint doch, daß sich die Spülvereinigung merklich erholt hat, sie spielt jetzt zusammen, sie ist in dieser letzten halben Stunde zu einer Mannschaft zusammengewachsen. Hier haben wir Derangement, den Trainer des 1. FC, im Bild, er scheint auswechseln zu wollen – und richtig, da macht sich Schimmel warm am Spielfeldrand, Derangements Geheimwaffe, und wer geht für ihn heraus? Ja: Kasserolle, eine richtige Entscheidung. Seine Energien sind verbraucht, aber er hat sich in der ersten Halbzeit wacker geschlagen und es Borste sehr schwer gemacht.

Nun also Schimmel im Spiel, Schimmel, der besonders im Verein mit Fuge eine echte Bedrohung darstellt. Schimmel. Zu Kalk. Kalk auf Fuge, Fuge – aber da ist „Atze“ Acidum und nimmt dem Sturm die Spitze, rüber zu Wisch, Acidum läuft mit, was kann der rennen, der Junge, und schon ist er in Schmierigs Nähe, der ruft, das können wir uns alle denken, was der ruft, nämlich ,Paßt mir auf den hier auf!‘ Junge, kann der rufen, aber da hat wohl Kalk das zu wörtlich genommen, denn Acidum liegt am Boden, oh, oh, böse sieht das aus. Das hat weh getan, ja. Tja: ganz klarer Elfmeter, keine Frage. Fuge protestiert, aber der Unparteiische läßt sich nicht beirren. Wer tritt nun an? Die Chance zum Sieg ist da, hier muß ein erfahrener... aaah, Wisch, ja. Wisch, der in dieser Saison bisher immer verwandelt hat, der... Und! Ja! Sauber ausgeführt! Vier! Zu! Drei! Durch Wisch, der nun fast nicht mehr zu sehen ist, er liegt wieder am Boden, diesmal aber begraben von seinen glücklichen Mannschaftskameraden.

Anstoß, entschlossene Gesichter beim 1. FC Haushalt, sie wollen sich nicht geschlagen geben, noch einmal versucht es Staub – aber zu spät, das war der Schlußpfiff, und ich glaube, die Spülvereinigung wird heute abend ordentlich feiern, ihren, das muß man einmal sagen, verdienten Sieg.