Alles voll im Zeitplan

Gaaanz langsam sorgen eine Handvoll ArbeiterInnen mit ihrem Gerät dafür, daß in diesem Baugrundstück in unmittelbarer Bahnhofsnähe bald kein Loch mehr klafft. Noch länger wird es jedoch dauern, bis das Loch in den Büchern der Financiers gestopft ist: Rund 13 Millionen Mark aus dem geplanten Verkauf des Bahnhofsvorplatzes wollten sie nämlich für die Co-Finanzierung des Doppelprojektes „Übermaxx“mit Großkino und neuem Magazin für das Übersee-Museum nutzen, das in den nächsten Monaten in der Lücke erbaut werden soll. Doch dann sprangen vom Projekt Bahnhofsvorplatz die Investoren ab und rissen ein Geldloch in die Planung.

Trotzdem: „Wir sind voll im Zeitplan“, versichert Peter Junge vom Übersee-Museum, der den Magazin-Neubau betraut. Und ähnliches ist von der Hamburger Flebbe-Gruppe zu hören, die das Großkino betreiben will.

Demnächst, so heißt es, wird das echte Loch geschlossen, obwohl es zur Zeit gar nicht danach aussieht. Junge begründet die kaum erkennbaren Baufortschritte der letzten Wochen mit aufwendigen Arbeiten zum Grundwasserschutz. Doch bis spätestens November soll der Rohbau stehen. Die Eröffnung des Cinemaxx mit seinen zehn Kinosälen ist für Sommer, spätestens Herbst 1998 terminiert. Je nach Trockenheit des Gebäudes wollen die MuseumsmacherInnen voraussichtlich im Herbst mit der Einlagerung der 25.000 Magazinobjekte beginnen. Ein knappes halbes Jahr sei nach Junges Angaben dafür zu veranschlagen.

Bleibt das Geldloch. Wie die Sprecherin der Wirtschaftsbehörde, Christine Stratmann, erklärte, finanziert die Hanseatische Industriebeteiligungs-Gesellschaft (HIBEG) das 34-Millionen-Projekt zu größten Teilen vor. Unverändert soll der Erlös aus dem Bahnhofsvorplatz die Hälfte dieser Summe decken, wenn er denn mal verkauft wird. Und die Zinsen, die zusätzlich fällig werden? Stratmann: „So ist das Leben nun mal.“

ck/Foto: Tristan Vankann