Klangcocktail mit Jodel-Einlage

■ Ein Festivalauftakt nach Maß: Laura Love & Band entzückten beim ersten „Women in (E)Motion“-Konzert im Moments

aura Love, die quirlige junge Sängerin aus Seattle, brachte mit ihrer unverkrampften Art das Publikum im gutbesuchten Moments recht schnell auf ihre Seite. Fröhlich hüpfte sie mit ihrem roten E-Bass auf der Bühne hin und her, schüttelte ihre langen Afro-Zöpfe und alberte bei den Zwischenansagen übermütig herum. So entstand eine entspannte Gute-Laune-Stimmung, die wunderbar zur Musik der vierköpfigen Truppe paßte. Zu der gehörten neben Leaderin Love noch Julie Wolf (Gitarre, Akkordeon, Gesang), Rod Cook (Gitarren, Gesang) und Chris Leighton (Drums).

Loves Musik speist sich aus einer breiten Palette von Einflüssen, für die das von der Sängerin selbstgeprägte Label „Afro-Celt“nur eine recht vage Umschreibung ist. Elemente von Folk, Bluegrass, Cajun, Reggae, Blues, Funk, Polka, irischem Folkrock und Singer & Songwriter verquirlt sie in ihren Liedern zu einer Mischung, die beim Zuhören oft das Gefühl von Bekanntheit auslöst, ohne daß man immer genau bestimmen könnte, wo oder von wem man ähnliches schon mal gehört hat.

Manche der Melodien besitzen die Unbeschwertheit von Kinderliedern, andere eine fröhliche Stimmung mit leichtem Hippie-Sixties-Flair. Die helle, gar nicht so kräftige Stimme Loves verfällt manchmal in gepreßten, kehligen Gesang, der ein wenig wie eine helle Version der frühen Joan Armatrading anmutet. Für besonderen Enthusiasmus bei den ZuhörerInnen, unter denen gesetztere Jahrgänge dominierten, sorgten bei ihrem Bremen-Debüt die zweistimmigen Jodel-Einlagen von Love und Julie Wolf. Richtig schön waren dagegen die mehrstimmigen Vokalharmonien der beiden gemeinsam mit dem Leadgitarristen Rod Cook. Der sorgte mit seinen Blues- und Countryriffs für reibende Akzente gegenüber dem Funkbaß von Frontfrau Love.

Neben den eigenen Stücken, bei denen sich die melodischen Wendungen im Laufe des gut zweistündigen Auftritts doch des öfteren wiederholten, brachte die Band auch einige Coversongs. So eine witzige Cajun-Reggae-Version des alten Gospel „Amazing Grace“oder die originelle Polka-Ausgabe des Sixties-Hits „Put a little Love in your Heart“, bei denen Gitarristin Wolf zum Akkordeon wechselte. Das Ganze wurde von Schlagzeuger Leighton mit äußerst abwechslungsreichen und differenzierten Rhythmen unterlegt, die ganz wesentlich zur Komplexität des Bandsounds beitrugen. Ein schöner Auftakt für das diesjährige „Women in (E)motion“-Festival. Farina

Der nächste Festival-Act ist das französische A-capella-Sextett „Évasion“am 21. April im KITO, am 22. April im Rathaus Stuhr und am 23. April in der Schauburg; Beginn jeweils um 20 Uhr