piwik no script img

Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Die Abenteuer von Pico und Columbus Deutschland 1992, R: Michael Schoemann

„Vom Holzwurm Pico auf die Idee gebracht, daß die Erde rund ist, sticht Columbus von Spanien aus in die See, um Indien zu erreichen. Mit von der Partie ist Pico, der seiner Angebeteten, einem entführten Lichtmotten-Mädchen, hinterherreist. Trotz abenteuerlicher Zwischenfälle endet die Fahrt glücklich. An Disney-Vorbildern orientierter farbschöner Zeichentrickfilm, der seine turbulente Geschichte kindgerecht erzählt.“(Lexikon des internationalen Films) Atlantis

Amy und die Wildgänse USA 1996, R: Carroll Ballard, D: Anna Paquin, Jeff Daniels, Dana Delany

„Wie anhänglich Gänseküken auch einen Menschen als Mutterfigur akzeptieren, ist bekannt - allerdings muß die Pflegeperson den Kleinen auch das Fliegen beibringen und ihnen, wenn der Herbst kommt, im Zugvogelschwarm südwärts voranfliegen. Nur gut, daß die 13jährige Gänsemutter Amy im kanadischen Ontario einen Leichtbau-Flugzeugnarren als Vater hat, der ihr ein Gefährt nach Maß baut, und noch besser, daß im Kino auch unwahrscheinliche Abenteuer gelingen. Die Kinder-und-Tier-Profis Carrol Ballard (Regie) und Caleb Deschanel (Kamera) haben das alles ganz fabelhaft hingekriegt.“(Der Spiegel) UFA-Stern, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Das Attentat USA 1997, R: Rob Reiner, D: Alec Baldwin, Whoopi Goldberg, James Woods

„Wir basteln uns einen Betroffenheitsfilm. Im Jahre 1963 wurde der schwarze Aktivist Medgar Evers erschossen, und obwohl der Täter rasch gefaßt war, konnten sich die weißen Geschworenengerichte in Mississippi nicht entschließen, ihn hinter Gitter zu bringen. Eine wahre, tragische Geschichte. Aber um seine liberale weiße Zuschauerschicht zu umgarnen, erzählt der gewiefte Rob Reiner („Harry und Sally“) nicht vom langen Kampf der Evers-Familie, sondern vom tapferen Einsatz jenes Staatsanwalts, der Ende der Achtziger den Fall wiederaufnahm und gewann. Wie in der Grisham-Verfilmung „Die Jury“wird viel mannhaft geschwitzt und noch mehr geredet – und ganz am Rande werden Geschichtsschreibung und Gerechtigkeit zur Sache der weißen Helden erklärt. Die Schwarzen kommen, eine der erstaunlichsten Verdrängungsleistungen Hollywoods, in ihrer eigenen Geschichte kaum vor.“(Der Spiegel) City, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

A Tickle In the Heart Deutschland/Schweiz 1996, R: Stefan Schiefert

„Der Regisseur hat die Epstein Brothers, ein legendäres Klezmer-Ensemble dreier alter Herren zwischen 70 und 84, in ihrem Lebensumfeld in den USA, in Konzerten in Europa und bei einem Besuch in der Heimat ihrer Urväter im heutigen Weißrußland mit der Kamera begleitet. Kein platt abfotografierter Dokumentarfilm, sondern ein sensibles musikalisches Porträt, das erfahrbar macht, warum nur jiddische Musik diesen „kitsl im hartsen“(so die jiddische Übersetzung des Filmtitels) hervorzurufen mag.“(tip) Cinema

B

Baldo USA/Großbritannien 1996, R: Simon Wells

Zeichentrickfilm für Kinder über den Schlittenhund Baldo, der in dem Tierdorf gemieden wird, weil sein Vater ein Wolf war. Nur ein Gänserich und ein Mädchen sind mit ihm befreundet. Und um dieses zu retten, muß Baldo sich 600 km lang durch den Schnee kämpfen. UFA-Palast

Beverly Hills Ninja – die Kampfwurst USA 1996, R: Dennis Dugan, D: Chris Farley, Nicollette Sheridan

„Irgendwann, so berichtet die Legende, werde ein Weißer zur Gemeinschaft der Ninjas stoßen; ihn hätten die Ninjutsu-Kämpfer als Meister zu verehren. Als tatsächlich eine Kiste mit einem fremden Säugling an Japans Gestade gespült wird, scheint sich die Prophezeiung zu erfüllen. Doch das rosige Baby entwickelt sich trotz aller Bemühungen zu einem übergewichtigen Tolpatsch – das krasse Gegenbild des gestählten, akrobatischen Ninja-Kämpfers. Regisseur Dennis Dugan setzt auf bewährte Slapstick- und Comedy-Muster, doch funktioniert das nicht recht, weil sich die an sich schon parodistischen Züge des Martial-Art-Genres nicht wirklich parodieren lassen.“(epd-film) UFA-Stern, UT-Kinocenter

Broken Silence Schweiz 1995, R: Wolfgang Panzer, D: Martin Huber, Ameenah Kaplan

Der Regisseur Wolfgang Panzer schickt einen Kartäusermönch aus seinem schweizer Kloster in die weite Welt hinaus, und läßt ihn zusammen mit einer afroamerikanischen Globetrotterin mit Taxi, Bus, Bahn und Schiff durch Indien und Indonesien reisen. Ohne festes Drehbuch fuhren die beiden Schauspieler mit einem kleinen Filmteam die Reiseroute des Films entlang und zusammen entwickelten sie die einzelnen Szenen, je nach den Gegebenheiten und ihren Entdeckungen an den einzelnen Drehorten. Alle wirklich guten Roadmovies haben solch einen dokumentarischen Kern: die Reise wird uns nicht nur vorgespielt, sondern die Schauspieler haben wirklich in engen Bussen gesessen, haben sich am scharfen indischen Essen den Mund verbrannt und wußten nicht, in welchem Bett sie am nächsten Abend schlafen würden. Und Panzer ist es gelungen, die Einsichten in das Seelenleben des weltfremden Mönches und der weltgewandten jungen Frau genauso authentisch und aufregend auf die Leinwand zu bringen wie die javanesischen Vulkanlandschaften und indischen Flußfahrten. (hip) Cinema

D

Dante's Peak USA 1997, R: Roger Donaldson, D: Pierce Brosnan, Linda Hamilton

„Wo anders als im Kino hat man schon die Möglichkeit, hautnah dabei zu sein, wenn ein Vulkan ausbricht? Die Filmemacher haben offensichtlich gut recherchiert, denn die einzelenen Stadien des Ausbruchs werden sehr detailiert und überzeugend vorgeführt. Dafür ist aber das Drehbuch extrem einfältig. Kein Klischee wird ausgelassen: Natürlich springt ein süßer Hund in letzter Sekunde in Sicherheit, und wenn ein unsympathischer Dickkopf sich nicht evakuieren läßt, weiß jeder, daß er die erste Hälfte des Films nicht übersteht. Ähnlichkeiten mit „Daylight“, dem letzten Tunnel-Disaster-Film, erklären sich dadurch, daß derselbe Autor für beide Skripts verantwortlich ist. Aber ich persöhnlich glaube, daß „Leslie Bohem“ein Computer-Software-Programm ist, denn man mag kaum glauben, daß ein Mensch so formelhaft und unpersöhnlich schreiben kann.“(Christopher Tookey) City, UfA-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol) / Im UFA-Palast auch in der Originalfassung ohne Untertitel

Donnie Brasco USA 1997, R: Mike Newell, D: Al Pacino, Johnny Depp

„Coppola hat sich mit der romanhaften Opulenz seiner Saga zum Chronisten der Mafia-Fürstenhäuser gemacht; Scorsese ist zum messerscharfen Portätisten des höheren Managements der Firma geworden: mit Mike Newells „Donnie Brasco“ist nun das Mafia-Kino am glanzlosen untersten Ende der Hackordnung angekommen. Da erscheint die „Ehrenwerte Gesellschaft“als eine Schutzgemeinschaft talentloser Kleinganoven, die in einer Eckkneipe in Brooklyn herumhängen, ihren Chef (wie jedermann) für ein Arschloch halten, aber (wie jedermann) doch vor ihm kuschen und sich, wenn ihr Mitgliedsbeitrag fällig wird, nicht zu schade sind, Parkuhren zu knacken oder geklaute Tickets für ein Popkonzert zu verscherbeln: Kroppzeug in jedem Sinne. Während Pacinos Tränensäcke allein ganze Geschichten erzählen, stahlt Depps Jungengesicht in purer Unergründlichkeit. Daß der Brite Mike Newell dieser erzamerikanische Kinostück zustande gebracht hat, ist verblüffend.“(Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

E

Emma USA 1996, R: Douglas Mcgrath, D: Gwyneth Paltrow, Ewan McGregor

Eine englische Pfarrerstochter, die vor 200 Jahren gelebt hat, ist die zur Zeit erfolgreichste Lieferantin von Filmvorlagen für Hollywood. Der besondere Reiz der Jane Austin-Filme entsteht durch die saubere, fast märchenhafte Atmosphäre des „merry old England“mit Kleidern, die wie Teewärmer aussehen, noblen Landsitzen und vielen Picknicks in sonnigen Parklandschaften. Die schnippische und letzlich furchtbar snobistische Emma ist auf den ersten Blick keine besonders sympathische Heldin, und der dramatische Sog des Films entsteht dadurch, daß man darauf hofft, daß sie möglichst empfindlich mit ihren törichten Kupplereien Schiffbruch erleidet. Wenn man ihr schließlich doch das typische Happy-end gönnt, mit dem Austin mathematisch genau jedes Deckelchen auf sein Töpfchen setzt, dann liegt das an Gwyneth Paltrow, die Emma so jugendlich, arglos und gutherzig spielt, daß sie selbst von den strengen englischen Kritikern mehr gelobt als getadelt wurde. Als Amerikanerin versuchte sie zum Glück erst gar nicht, sich einen möglichst englischen Tonfall zuzulegen. Wer ein zweites „Sense and Sensibility“erwartet, mag enttäuscht sein, aber „Emma“ist eine grundsolide Adaption mit viel Tratsch und Sinnlichkeit. (hip) Atlantis, UT-Kino

Der englische Patient USA 1996, R: Anthony Minghella, D: Ralph Fiennes, Kristin Scott Thomas, Juliette Binoche, Willem Dafoe, Jürgen Prochnow

Der Autor Michael Ondaatje hat eine Unzahl von Geschichten in seinen Roman gewoben. „Die Geschichte der internationalen Sahara-Expedition in den dreißiger Jahren. Die Geschichte des Minensuchkorps der Britischen Armeee. Die Geschichte eines Sikhs in Europa. Die Tragödie einer Liebe.“Anthony Minghellas Verfilmung „schleppt sich eine gute Stunde so dahin. Toskanische Stille, Zweiergespräche, Dreiergespräche, dazwischen Rückblenden. Ein Wüstencamp, ein Sandsturm. Man ahnt nicht, was die Figuren treibt, was ihre Schicksale zusammenhält, doch der Film erzählt immer weiter: und dann, und dann... Dann geschieht das Unerwartete: das Wunder.“Denn „irgendwann kommt der Moment, in dem man aufhört, an das Buch zu denken, und nur noch zuschaut. „Der englische Patient“ist nichts als ein großer, ruhiger, altmodischer Liebesfilm. Von allen Geschichten, die in Ondaatjes Roman vorkommen, erzählt er nur eine einzige. Aber dieser einen verleiht er allen Zauber, den das Kino geben kann.“(Andreas Kilb, Die Zeit) Schauburg, Gondel, Filmstudio, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)

Das erste Semester Deutschland 1996, R: Uwe Boll, D: Radost Bokel, Christian Kahrmann

„Teuer ist das Studentenleben. Um so glücklicher ist Andreas, als ihm sein Opa einen Haufen Geld für die Uni verspricht. Aber es gibt einen Haken: Andreas muß zwei Seminarscheine und eine feste Freundin „nachweisen“. Mittelmäßige deutsche Komödie mit Momo und Benny Beimer" (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter

F

Fräulein Smillas Gespür für Schnee Deutschland/USA 1996, R: Bille August, D: Julia Ormond, Gabriel Byrne, Vanessa Redgrave

„Smilla Jaspersen hält den Tod der sechsjährigen Jesaja nicht für einen Unfall und stellt Ermittlungen auf eigene Faust an. Dabei stößt sie auf zwielichtige Gestalten und dunkle Machenschaften. Die Spur führt von Kopenhagen nach Grönland ins ewige Eis. Aus der anfangs bedrohlichen Stimmung wird in Bille Augusts Bestsellerverfilmung allzuschnell eine reine Kriminalgeschichte, in der Smilla nur noch von einer Entdeckung zur nächsten hastet. Bei soviel Aufdeckungseifer gehen die Geheimnisse und die Spannung schon bald verloren.“(tip) UFA-Palast

From Dusk Till Dawn USA 1996, R: Robert Rodriguez, D: Quentin Tarantino, Harvey Keitel

Für seinen Soulbrother Rodriguez holte Tarantino sein allererstes Skript aus der Schublade, überarbeitete es und spielte zum allem Überfluß auch noch eine der Hauptrollen. So daß man unmöglich sagen kann, wer von den beiden für welchen Blutfleck verantwortlich ist. Auch wenn Rodriguez noch so rasant schneidet, verliert man in der zweiten, mexikanisch-vampiristischen Hälfte des Films schnell die Übersicht und das Interesse daran, wer schon untot ist und wer noch ungebissen auf alle anderen eindrischt. (hip) Cinema

G

Goya DDR/UdSSR 1971, R: Konrad Wolf, D: Donatas Banionis, Fred Düren

„Wolf ist in seinem überlangen und aufwendigen Werk geschickt der Gefahr entgangen, nur einen üppigen Kostümfilm oder eine der üblichen „Künstler-Biographien“zu schaffen. Er schildert konsequent die Selbstfindung eines Menschen, die Wandlung des höfischen Karrieremachers zum engagierten Moralisten. Dieser Film ist aber auch formal von großer Schönheit. Wolf komponiert großartige Bilder, die indessen niemals bloße Schaueffekte bleiben. Im gleichen Maße wie Goyas Erkenntnis ihn auf die Seite des Volkes treibt, wie er sich von der Malerei zur Grafik wendet, verdüstern sich und verblassen auch die Farben des Films, bis sich die Realität des Films am Schluß den Visionen Goyas anpaßt.“(Reclams Filmführer) Kino 46

Die große Käseverschwörung CSSR/Deutschland 1987, R: Vaclav Bedrich

„Drei in einem Kino hausende Mäuse wollen es den Leinwand-Gangstern gleichtun und brechen in einen Käseladen ein. Als sie ihn vollgefressen verlassen wollen, werden sie von der Polizei gestellt, aber der freundliche Ladenbesitzer bietet ihnen Unterschlupf. Ansprechend gezeichneter und mit witzigen Einfällen gespickter Zeichentrickfilm, der auf verschiedenen Ebenen Kinder und Erwachsene unterhält.“(Lexikon des internationalen Films) Atelier

H

101 Dalmatiner USA 1996, R: Stephen Herek, D: Glenn Close, Jeff Daniels, Joely Richardson

„Das Remake aus der Hölle! In dieser Realfilm-Version sprechen die Hunde nicht mehr, sie wackeln nur noch mit den Köpfen und bellen. Und die Menschen, angeführt von Jeff Daniels und Joely Richardson, wandern durch die ganze Angelegenheit mit einem benommenen, ungläubigen Gesichtsausdruck, was man ja auch durchaus nachvollziehen kann. In ihren Eingangszenen als die böse Cruella DeVil zeigt Glenn Close eine gewisse scharlachrote Freude an ihrer eigenen Monströsität. Aber schnell wird der Zauber und die Feinfühligkeit des Zeichentrickfilms von 1961 durch schwerfällige Grobheiten erschlagen. Ist dies jetzt die offizielle Geschäftspolitik von Disney?“(New Yorker) Schauburg, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)

I

Das Imperium schlägt zurück - Special Edition USA 1980/96, R: Irvon Kerschner, D: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher

Auch der zweite Teil der „Star-Wars-Trilogie“wurde aufwendig restauriert sowie mit neuer Tontechnik und Computeranimation aufgepeppt. City, UT-Kino, Casablanca (Ol)

J

Jahre der Zärtlichkeit USA 1996, R: Robert Harling, D: Shirley MacLaine, Bill Paxton, Juliette Lewis, Jack Nicholson

„Die Fortsetzung von „Zeit der Zärtlichkeit“greift die Figur der Aurora Greenway 15 Jahre nach dem Tod ihrer Tochter wieder auf. Shirley MacLaine spielt ihre Paraderolle, diesmal oscarunverdächtig, als muntere Hommage an Ehrgeiz und Willenstärke blutvoller Südstaaten-Großmütter. Dem Drehbuch fehlt ein zentraler dramatischer Konflikt, es illustriert vielmehr episodenhaft die tragikomischen Wechselfälle im Leben der Heldin, die diesmal immerhin eine Liebesgeschichte mit einem jüngeren Psychotherapeuten erleben darf und sich sonst in gewohnt tyrannischer Fürsorglichkeit um ihre Familie kümmert.“( tip) UT-Kinocenter

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarienette jenseits der Sprache ausdrücken kann - genauso wie diese mit ihren Gebärden. Mit „Jenseits der Stille“ist der jungen Regisseurin ein wunderbar musikalischer Film aus der Welt der Taubstummen gelungen.“(Der Spiegel) Cinema, Casablanca (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

K

Kleines Arschloch Deutschland 1996, R: Michael Schaak

„Michael Schaaks „Trickompany“, die bereits dem beinharten Werner das Kesseln beibrachte, verhalf dem Titelhelden zu einem animierten Leben. Und leider sieht vieles deshalb auch verdächtig nach „Werner“aus. Wenn das kleine Arschloch (gesprochen von Helge Schneider) über den Friedhof schiebt, hat der Film seine guten Momente; den subversiven, beißenden Witz der Bücher des „Käpt'n Blaubär“-Vaters Moers erreicht er leider nicht. Aber eines verdanken wir diesem Film dann doch: endlich mal an der Kinokasse sagen zu können: Einmal Kino 3, kleines Arschloch!“.“(TV-Spielfilm) Atelier, UFA-Stern

Knockin' On Heaven's Door Deutschland 1997, R: Thomas John, D: Till Schweiger, Jan Josef Liefers

„Auch Lausbuben kommen manchmal in den Himmel; das Sterbenmüssen ist offenbar Strafe genug dafür, wie sie über die Stränge schlugen. Hier geht es also um zwei junge Kerle, die sich als ,Abnippel-Experten' verstehen dürfen: Jeder für sich hat soeben im Krankenhaus die Diagnose erhalten, daß sein letztes Stündlein nah bevorstehe; doch da sie sich beide zu munter zur Verzweiflung fühlen, fassen sie gemeinsam Mut zu einem letzten Ausbruch ins nie gelebte Leben. Weithin, zugegeben, ist diese Actionkomödie ein recht kumpelhaftes Abenteuer, bei dem viele freundliche Frauen immer nur kurz hereinschauen. Doch ebendiese Frauenferne bewahrt den Helden ihre Unschuld: Lausbuben sind und bleiben sie und also unwiderstehelich. Wer will schon beim Sterben der erste sein? Aber so heiteren Herzens sieht man Kinohelden nicht alle Tage zum Himmel fahren.“(Der Spiegel) UT-Kinocenter, UFA-Stern, Solitaire (Westerstede)

Krieg der Sterne USA 1977/96, R: Georg Lucas, D: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher

„Zum zwanzigjährigen Jubiläum wurde Georg Lucas technisch revolutionärer Sci-fi-Klassiker nun mit modernisierten Bild- und Toneffekten aufpoliert. Für ein Budget von ca. zehn Millionen Dollar – was in etwa dem damaligen Gesamtbudget entspricht - wurden von den Effektkünstlern bei Industrial Light & Magic per Computeranimation viereinhalb Minuten neuer „footage“eingefügt - ein humorvolles „Close Encounter“zwischen Jabba und Han Solo. Die dinosaurierartigen Kreaturen wurden ebenso wie diverse weitere außerirdischen Wesen genauer definiert und mobiler gestaltet. Und der finale Angriff der Kampfraumschiffe verliert im neuen Gewand weitgehend seine Videospiel-Ähnlichkeit. Des weiteren verleiht ein neuer digitaler, baßverstärkter und im Surroundsound aufgenommener Soundtrack dem Film ein Du-steckst-mittendrin-Gefühl, wie man es in den siebziger Jahren noch nicht kennen konnte.“(Blickpunkt: Film) City, Solitaire (Westerstede), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

L

Liebe und andere Katastrophen Australien 1996, R: Emma-Kate Croghan, D: Matt Day, Alice Gardner

„Für einen Apfel und ein Ei von einem Haufen Filmschul-Absolventen inszeniert, hat diese flotte und süße Universitäts-Komödie ein erfrischend zeitgenössisches Flair. Ausnahmsweise glaubt man den Schauspielern wirklich einmal das Alter der Figuren, die sie spielen. Da ist nichts besonders Originelles an dem romantischen „Bäumchen wechsle dich“des Films, aber Croghan hat einen angenehmen, leichten Stil, und ein geschicktes Auge dafür, was auf der Leinwand anziehend wirkt.“(Time Out) Atelier

Lost Highway USA 1996, R: David Lynch, D: Bill Pullman, Patricia Arquette

„Wer rationale Erklärungen für diese faszinierende Reise in die Tiefen des Unterbewußtsein erwartet, wird von Lynch enttäuscht. Denn der Kino-Visionär konfrontiert in seinem Film-Puzzle das Publikum mit einer anderen Welt, auf die sich jeder selbst einen Reim machen muß. Raum, Zeit und Realität sind bloß Spielmaterial, um Themen wie Seelenwanderung, Persönlichkeitsspaltung oder schicksalshafte Kreisbewegungen effektvoll in Szene zu setzen. Zwischen Kafka und Hitchcock, Schizophrenie und Paranoia pendelnd, ist „Lost Highway“ein kompromißloses, wen auch nicht restlos überzeugendes Experiment, das sich als betörendes Beiwerk oder bewußtseinserweiternde Kinodroge interpretieren läßt.“(Bremer) Schauburg, Casablanca (Ol)

Lotta aus der Krachmacherstraße Schweden 1992, R: Johanna Hald, D: Grete Havnesköld, Linn Gloppestad

„Verfilmung eines Kinderbuchs von Astrid Lindgren. Im Mittelpunkt steht ein vierjähriges Mädchen, das sich trotz Schwierigkeiten zu behaupten weiß. Ein kindgerechter Film voller Charme, mit einer natürlich agierenden kleinen Hauptdarstellerin. Ein Appell für eine harmonische, behütete Kindheit.“(filmdienst) Kino 46

M

Mahaprithivi (Innenwelt, Außenwelt) Indien 1991, R: Mrinal Sen / Originalfassung mit Untertiteln

Mrinal Sen stellt in seiner Geschichte einen Zusammenhang zwischen den politischen Veränderungen im Indien nach 1989 und den Schwierigkeiten einer Familie in Kalkutta her. Kino 46

Mars Attacks! USA 1996, R: Tim Burton, D: Jack Nicholson, Glenn Close, Tom Jones

„Dieser Film wirkt wie eine unfreiwillige Parodie auf „Independence Day“. Wo der auf eine effektive Mischung aus Spannung und Rührseligkeit setzte, da setzt Burton zum Rundumschlag an: Politik, Busineß, Militär, Fernsehen und White Trash bekommen ihr Fett weg. Statt Helden inszeniert er eitle, selbstsüchtige Deppen. Das ist eher richtungslos, gleichmacherisch, nicht immmer treffsicher, dafür hemmungslos albern, wunderbar geschmacklos und nihilistisch.“(tip) UFA-Stern

Matilda USA 1996, R: Danny DeVito, D: Mara Wilson, Danny DeVito

„Danny DeVitos Verfilmung von Roald Dahls „Mathilda“ist ein wildes Werk ohne jede Sentimentalität. Es steht hemmungslos auf der Seite seiner frühreifen sechsjährigen Heldin gegen ihren Vater Mr. Wormwood, einen korrupten Gebrauchtwagenhändler, ihre bingosüchtige Mutter und Miss Trunchbull, die kinderhassende Sadistin, die Mathildas Schule leitet. Dies ist Dahl als Neo-Dickens mit seiner kleinen Heldin, die ihre telekinetischen Fähigkeiten einsetzt, um für Bildung und Menschlichkeit zu kämpfen. So inszeniert und ausgestattet, daß sie möglichst nah an die Atmosphäre eines Märchenbuchs herankommt, ist diese vergnügliche Komödie über einen Rachefeldzug extrem zweischneidig. Ich könnte sie mir jedenfalls nicht als den angemessenen Film für die Abschlußfeier einer Schule für höhere Töchter vorstellen.“(The Observer) City, UFA-Stern

Der müde Tod Deutschland 1921, R: Fritz Lang, D: Lil Dagover, Walter Janssen / Stummfilm mit Livemusik

„Romantische Stimmung und Resignation bestimmen diesen Film, in dem der Tod seines Amtes müde geworden ist und sich geradezu danach sehnt, von einer jungen Frau „besiegt“zu werden. Für Siegfried Kracauer manifestierte sich in diesem Film vor allem dumpfe Schicksalsgläubigkeit, die zu politischer Indifferenz, wenn nicht gar zur Bejahung einer autoritären Gesellschaftsordung führt. Aber auch Kracauer rühmt die technisch und künstlerisch vollendete Bildsprache – vor allem in der Renaissance-Episode – und die trickreiche Märchenwelt des alten China, in der ein Zauberer fantastische Wunder vollbringt, und die Douglas Fairbanks zu seinem Film „Der Dieb von Bagdad“angeregt haben soll.“(Reclams Filmführer) Kino 46

N

Nach Saison - Mostar 1994-96 Deutschland 1997, R: Pepe Danquart u. Mirjam Quinte

Zwei Jahre lang haben Dankwart und Quinte das Schicksal der Stadt verfolgt, in einem gut zweistündigen Dokumentarfilm in Schwarz-weiß. Behutsam nähern sie sich ihrem Objekt, lassen Kinder sprechen, Jugendliche, Erwachsene, Alte - auf beiden Seiten. Ein schweigsamer Fotograf, der ausschließlich Häuser fotografiert, rhythmisiert den Film. Die Kamera begleitet ihn auf seinen unermüdlichen Gängen durch die Stadt. Und sie begleitet den nimmermüden Hans Koschnick, im improvisierten Büro im Hotel, bei Sitzungen mit den Bürgermeistern der Stadt, bei den Einweihungen von Hilfsprojekten. Mit teddybärartiger Kompaktheit tritt er auf. Stets präsent, die Agilität und den Optimismus ausstrahlend, die nötig sind, um an einer Aufgabe nicht zu verzweifeln, die nicht bloß die Lebensverhältnisse bessern, sondern auch die verstockten Haßgefühle der Kriegsparteien aufbrechen soll. (Alexander Musik) Kino 46

P

Pitra, Putra aur dharamyuddla (Vater, Sohn und heiliger Krieg) Indien 1994, R: Anand Patwardhan / Originalfassung mit Untertiteln

Dokumentarfilm über die Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems. Insbesondere fragt der Filmemacher nach den Hintergründen dieser durch extremen Fanatismus geprägten Kämpfe. Kino 46

Pumuckl und der blaue Klabauter Deutschland 1994, R: Alfred Deutsch, D: Gustl Bayrhammer, Hans Clarin, Heinz Eckner

„Der deutsche Kinderfilm, so scheint's, hat in den letzten 20 Jahren keine Fortschritte gemacht. Die Geschichte und die Gags sind so konventionell wie ehedem, und die Protagonisten sind auch dieselben geblieben.“(tip) UFA-Palast

R

Rossini Deutschland 1996, R: Helmut Dietl, D: Mario Adorf, Veronica Ferres, Götz George, Heiner Lauterbach

„In der Art, wie Dietl sich und seinesgleichen mutwillig dem Komödiengelächter preisgibt, trifft sich äußerste Koketterie mit äußerster Ehrlichkeit - erlaubt ist das nur und gelingt nur, weil Dietl so alles umarmend in sein Werk verliebt ist, verliebt in die Sprache, in die Schauspieler, in die Komödienlust. Seht her: Da gibt es eine kleine Gesellschaft kennenzulernem, von der man nicht sagen kann, daß sie über sich selbst hinaus etwas bedeute; da wird kein Verbrechen begangen und keine Ehe gestiftet, auch kein Glück verheißen und nicht behauptet, daß es etwas besseres als Ironie gebe, um sich in die Dinge zu schicken. Wenn dieses Schwabing nicht die Welt ist, gibt es überhaupt keine.“(Der Spiegel) UFA-Stern

Die Rückkehr der Jedi-Ritter USA 1983/97, R: Richard Marquand, D: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fischer

Auch der letzte Teil der „Star-Wars-Trilogie“wurde jetzt aufwendig restauriert und mit neuer Tontechnik und Computeranimation aufgepeppt. Europa, UT-Kino, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

S

Sabzi mandi ke heere (Diamanten im Gemüsegarten) Indien 1992, R: Nilita Vachani / Originalfassung mit Untertiteln

Die Regisseurin des Films stellt Beobachtungen auf dem Busbahnhof von Maradabad in Uttar Praesh an und portraitiert eine besondere Spezies: den Verkäufer als Entertainer. Kino 46

Shine – Der Weg ins Licht Australien 1996, R: Scott Hicks, D: Geoffrey Rush, Noah Taylor, Armin Mueller-Stahl, John Gielgud

Der Regisseur Scott Hicks erzählt hier die wahre Geschichte von David Helfgott, der in den 50er Jahren als Wunderkind am Flügel reüssierte, auf der Bühne nach dem Spielen des berüchtigt schwierigen 3. Pianokonzerts von Rachmaninoff zusammenbrach und nach einer langen geistigen Umnachtung wieder den Weg in die seelische Gesundheit und ans Klavier fand. Armin Mueller-Stahl spielt Davids Vater als eine wahrhaft erschreckende Mischung aus Tyrann und Opfer. Sein Gegenpol ist John Gielgud in einer weiteren schönen Nebenrolle als ein Musikprofessor, der David in London fördert und so etwas wie sein Traumvater ist. Das Wunderbare an diesem Film ist es, das er trotz Geisteskrankheit und Davids gescheiterter Weltkarriere alles andere als deprimierend ist. Dafür ist Hicks ein zu romantischer und warmherziger Erzähler. (hip) Schauburg, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Apollo (Whv)

Space Jam USA 1996, R: Joe Pytka, D: Michael Jordan, Bugs Bunny, Daffy Duck

„Einen explosiven Cocktail aus Wirklichkeit und Cartoonphantasie hat das Team Reitman/Pytka hier gemixt: Wo sich Bob Hoskins noch mit einem einzigen Zeischntrick-Hasen namens Roger Rabitt herumschlagen mußte, wird Michael Jordan, einer moderenen Alice in MTV-Wunderland gleich, ganz in die Welt der Cartoonfiguren verpflanzt. Während am einen Ende der Geschichte die Gummikörper der Tooney Tunes für überbordende Phantasie sorgen. stehen am anderen Ende Basketballspieler, die sich alle selbst spielen, für einen bizarren Realitätskick.“(epd-Film) UT-Kinocenter

Die Story von Monty Spinnerratz Deutschland 1997, R: Michael F. Huse, D: Lauren Hutton, Beverley D'Angelo

„Die Marionetten der Augsburger Puppenkiste ins Kino zu bringen ist prinzipiell eine tolle Idee. Nur ist sie hier leider völlig verschenkt. Mit Blick auf den US-Markt nahm man ein amerikanisches Kinderbuch als Vorlage und verlagerte damit den Aktionsbereich der „fränkischen Muppets“über den großen Teich. Der Charme der Puppen ist dabei anscheinend irgendwo im Hudson River untergegangen.“(V. Bleek) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

T

Twin Town Großbritannien 1997, R: Kevin Allen, Llyr Efans, Rhys Efans, Dorien Thomas

Seine walisische Heimatstadt Swansea präsentiert Regisseur Kevin Allen hier als Sündenpfuhl, komplett mit heruntergekommenen Bordellen, kitschigen Karaoke-Bars, fluchenden indischen Kellnern und netten alten Großmüttern, die süchtig nach psychedelischen Pilzen sind. Nicht nur vor dem sehr schwarzen, britischen Humor muß man Feingeister bei diesem Film warnen: Mit über 500 sogenannten „F-Wörtern“hat „Twin Town“wohl Anrecht auf einen Platz im Guiness-Buch der Weltrekorde. Die Helden des Films sind die Brüder Julian und Jeremy Lewis, die einen Privatkrieg gegen die Unterwelt des Städtchens vom Zaume brechen, und dabei so schwachsinnig, respektlos und amoralisch agieren, daß sie natürlich unbesiegbar bleiben, wenn sie mit einem rasent schnell steigenden Gewaltquotienten die feine Ganovengesellschaft von Swansea aufmischen. Sie sind Comic-Figuren, eine walisische Version von Beavis & Butthead, die von den Brüdern Llyr und Rhys Ifans ohne Rücksicht auf Psychologie und Glaubwürdigkeit mit frohgemuter Garstigkeit und ständig bekifftem Blick auf die größten Lacher hin gespielt werden. (hip) Schauburg

U

Der Unhold Deutschland/Frankreich/Großbritannien 1996, R: Volker Schlöndorff, D: John Malkovich, Marianne Sägebrecht, Volker Sprengler

Malkovich gibt dem seltsamen Filmhelden, der sich wie eine Märchenfigur, wie der Erlkönig durch das deutsche dritte Reich bewegt, genau die richtige Mischung aus Unschuld, Bosheit und unmenschlicher Stärke, durch die der Film wie eine Mischung aus Mythos und Geschichte scheint. Göring wirkt wie ein böser Riese im Wald der Gebrüder Grimm, die Kaderschule der Hitlerjugend wie eine mittelalterliche Burg mit Rittern und Knappen. Schlöndorff, der endgültig an das immer pedantische und nie originelle Kunsthandwerk der Literaturverfilmungen verloren schien, hat in dem Roman von Michel Tournier wieder eine Inspiration gefunden, die den „Unhold“in Stil und Dimension an „Die Blechtrommel“anschließen läßt. (hip) Gondel

V

Vertrauter Feind USA 1997, R: Alan J. Pakula, D: Brad Pitt, Harrison Ford

„Wer ein rechtschaffender Ire ist, läßt einen Landsmann in der Fremde nicht verkommen. So gibt der New Yorker Streifenpolizist Harrison Ford Brad Pitt, der frisch aus Belfast gekommen ist, eine Bleibe. Daß das keine gute Idee ist, zeigt der Film. Pitt entpuppt sich als IRA-Untergrundkrieger, der in den USA eine Ladung Raketen beschaffen soll. Als der brave Ford das spitzkriegt, wird einerseits aus dem Krimi ein tränenschweres Männerfreundschaftdrama und geht andererseits ein so mächtiges Geballer los, daß der Krieg in Belfast fast idyllisch erscheint.“(Der Spiegel) UFA-Palast

14 Tage lebenslänglich Deutschland 1996, R: Roland Suso Richter, D: Kai Wiesinger, Michael Mendl, Sylvia Leifheit

„Wenn ein Film mit einer derart kalten, gefühlslosen Sexszene beginnt wie dieser, dann ahnt man schon, daß es anders läuft als in all den Komödien und Beziehungsfilmchen aus deutschen Landen. Für Roland Suso Richters sehenswertes Knastpsychodrama magerte Kai Wiesinger deutlich ab; auch optisch wollte er sich deutlich von seinem bisherigen „Softie“-Image distanzieren. Um seine verschuldete Kanzlei medienwirksam ins Gespräch zu bringen, akzepiert der arrogante Junganwalt Wiesinger eine Erzwingungshaft von 14 Tagen für nichtbezahlte Parktickets. Doch kurz vor seiner Entlassung wird in seiner Zelle eine große Menge Kokain gefunden, und er wird zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Er weiß, daß er reingelegt worden ist. Und er ahnt auch, von wem ...“(Tv-Spielfilm) Ufa-Stern, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)

W

Wer ist Mr. Cutty? USA 1996, R: Donald Petrie, D: Whoopi Goldberg, Diane Wiest, Eli Wallach

„Was haben sich die Produzenten dieser vorhersehbaren und erschreckend witzarmen Hochfinanzkomödie gedacht? Vielleicht: Wenn Robin Williams als ältliche Babysitterin komisch war, daß Whoppi Goldberg als ältlicher Finanzhai noch komischer wäre? Von wegen! In der Tradition (aber nicht der Klasse) von „Tootsie“und „Mrs. Doubtfire“schlüpft Whoopi Goldberg in die Doppelrolle. Als Laurel Ayres hat sie zwar ein Händchen an der Wall Street, aber auch das falsche Geschlecht. Sie erfindet den Geschäftspartner Robert Cutty, läßt sich schließlich zum Mann ummodeln und geigt allen Chauvinisten die Meinung. Man weiß nicht, was unglaubwürdiger ist: das Make-up oder die Moralpredigt.“(TV-Spielfilm) UFA-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

William Shakespeares Romeo & Julia USA 1996, R: Baz Luhrmann, D: Leonardo DiCaprio, Claire Danes

„Kinder reicher Eltern, die in großen Schlitten durch die Gegend fahren und sich kleine Schießereien liefern: Wie bei der zufälligen Begegnung an der Tankstelle, die dann in Flammen aufgeht – Auftakt für „William Shakesspeare's Romeo & Julia“, der selbstverständlich keinen klassischen Theaterfilm abgibt. Regisseur Baz Luhrmann spielt ironisch mit Versatzstücken aus der elisabethanischen wie der heutigen Zeit. Die Geschichte von Romeo und Julia wird von einer farbigen Ansagerin im Fernsehen präsentiert, wo – und das ist überhaupt der Clou des ganzen Films – allerdings Original-Shakespeare gesprochen wird. Luhrmanns Film ist eine echte Teenage-opera, unglaublich romantisch und tragisch zugleich, unterstrichen von einer Musik, die den Film stellenweise wie ein Musical erscheinen und seine Bilder grell explodieren läßt. Ausgesprochen sympathisch und natürlich herzergreifend.“(taz) UT-Kinocenter, Ufa-Stern, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen) / im UFA-Palast in der Originalfassung ohne Untertitel

Wosobipo (Der Frühling) Indien 1990, R: Gautam Bora / Originalfassung mit englischen Untertiteln

Der Film erzählt die Geschichte der Stammesgemeinschaft der Karbi, die in einem harmonischen Verhältnis mit der Natur lebt und aufgrund wirtschaftlicher Modernisierung an den Rand des Verfalls gerät. Kino 46

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen