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Betr.: "Nachte Menschen sind immer gut für die Auflage..."

Nackte Menschen sind immer gut für die Auflage. Noch besser, wenn diese nackten Menschen auch noch prominent sind. Hannelore Kohl ist so ein Fall. Auch wenn die bis auf die Sofatroddeln entblößte Kanzlergattin im „Penthouse“ nur eine Zeichnung des Karikaturisten Rudi Hurzlmeier war („Frau Kohl sieht auf der Zeichnung doch klasse aus, besser als im richtigen Leben“), verklagten die Kohls das Blatt auf 100.000 Mark Schmerzensgeld. So einfach wird man heutzutage Larry Flynt.

„Max“-Chef Uwe Killing hat's da schwerer. Denn wenn wenn man sämtliche Models von Auermann bis Schiffer in allen Posen sattsam durchgenudelt hat, kann man nur noch die Laienspielschar aus den Daily Soaps zur großen Erotiknummer umdeklarieren. So dürfen sich für die Mai-Nummer „auf alle Fälle Stefanie“, „die heilige St. Angela“ und selbst die Oberlehrerin aus der klausitrophobischen Lindenstraßen-WG nackt auf dem Cover tummeln. Dazu schwadroniert Killing von „vielversprechenden Talenten“, und Redakteur Stefan (mit Akzent auf dem e!) Picker schenkte so lange Schampus aus, bis die „stark euphorisierten Schauspielerinnen alle Hüllen fallen ließen“. Wenn das bloß nicht Schule macht – schließlich ist ja bekanntlich auch der Chefredakteur vom „Playboy“ ganz scharf auf die nackte Lindenstraße. O.G.

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