Erholung vom Krieg

■ Hamburger Verein hat ein Haus für traumatisierte Frauen gefunden

Für ein paar Wochen die Trümmer, Einschußlöcher und Erinnerungen hinter sich zu lassen – das will das Hamburger Projekt „Seka“traumatisierten Frauen aus Bosnien, Kroatien und Serbien ermöglichen. Ein dringend benötigtes „Erholungs- und Seminarhaus“für kriegsgeschädigte Ex-Jugoslawinnen und ihre Kinder konnte nun endlich mit Hilfe von Spendengeldern und einem Kredit der Ökobank auf der kroatischen Mittelmeerinsel Brac gekauft werden.

Dort sollen die Frauen jeweils drei Wochen lang und unter therapeutischer Begleitung Kräfte sammeln und Erlebtes verarbeiten können. Durch die gemeinsamen Erholungsaufenthalte und Fortbildungen von Frauen und Kindern aus allen Teilen des ehemaligen Jugoslawiens hofft das Projekt außerdem, einen Beitrag zum Friedensprozeß zu leisten.

Neben dem Angebot für kriegserfahrene Frauen und Kinder will „Seka“auch Seminare für Mitarbeiterinnen in Projekten vor Ort ermöglichen. Sie sollen an Fortbildungen teilnehmen können.

Zu den UnterstützerInnen des Vereins „Seka“zählt inzwischen auch die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen. Sie hat die Schirmherrschaft für das Haus übernommen. Gesellschaften könnten „nach Kriegen am besten gestärkt werden, wenn Frauen besonders unterstützt werden“, sagt die Kirchenfrau.

Um die Seele baumeln zu lassen, fehlen bisher jedoch nicht nur Hängematten, sondern auch Kinderbetten, Handtücher, Warmwasserboiler, Büroausstattung und vieles mehr. Wer Sachspenden anzubieten hat oder wessen Firma die Transportkosten übernehmen möchte, erhält unter Tel./Fax 04185/4710 oder Tel. 04103/88991 nähere Informationen. sim