Das Zeitalter der Riemen und Laschen ist vorbei

■ RatMarkt: Erfreuliches aus der Welt der Radtaschen und Wanderkarten

In den letzten Jahren hat sich eine Taschenrevolution abgespielt: Das Zeitalter der Riemen, Laschen und Blechhaken einfachster Bauart ist vorbei. Heutzutage werden Radtaschen nicht mehr an den Gepäckträger rangefummelt, sondern im Nu mit selbstarretierenden Haken, zumeist aus Kunststoff, am hinteren Gepäckträger oder vorne am Low-rider befestigt. Sie rasten an Rohren fast jeder Dicke ein, halten die Tasche rüttelfest und sind ebenso schnell und bequem mit leichtem Fingerdruck oder allein durch Zug nach oben zu entriegeln.

Ob Unterteilungen im Innenraum oder Außentaschen notwendig sind, ist sicherlich nicht nur eine Geschmacksfrage. Aber auch: Damit der Müsliriegel nicht nach Kettenöl schmeckt, wäre eine Separierung nicht schlecht. Ortlieb sieht das bei seinem bekanntesten Produkt nicht vor. Die besondere Konstruktion und Verarbeitung seiner Back-Roller (und natürlich das Material: Cordura-Nylon oder Polyester) führen dafür zu einer wirklich wasserdichten Tasche. Daß man dieses Ergebnis auch mit einem anderen Material anstreben kann, zeigt der englische Hersteller Carradice. Auch seine Taschen, geschneidert aus gewachster Baumwolle, trotzen einem längeren Guß von oben.

Selbst die Radfernwege, angeblich das Rückgrat des Radtourismus, sind stellenweise erbärmlich ausgeschildert. Geeignet für Radwanderer sind spezielle Karten mit einem Maßstab von 1:25.000 bis 1:250.000, erstellt auf der Grundlage von topographischem Material. Zu den brauchbarsten zählen die des ADFC. Seine Radtourenkarte bringt Radel-Deutschland auf 27 Blätter (1:150.000), die Regionalkarten (1:75.000) decken beliebte Gegenden wie etwa die Mecklenburger Seenplatte ab. Aus diesen Karten kann die RadtouristIn ersehen, was sie schon immer wissen wollte: wie der Untergrund des Weges beschaffen ist, ob mit und wieviel Autos zu rechnen ist, wie steil Abfahrten und Steigungen sind, wo man als RadlerIn übernachten kann. Sehr genau in der Wegeführung sind auch die Radwanderkarten, die von vielen Kommunen, Landkreisen und den Landesvermessungsämtern herausgegeben werden. Meistens sind sie für nur ein paar Mark oder umsonst zu haben. Helmut Dachale