Jugend forsch

Was ist los mit der heutigen Jugend? Eine gern gestellte Frage, und immer wieder gern beantwortet. Jetzt hat das Jugendmagazin „Bravo“ 3.200 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren durch das Meinungsforschungsinstitut Emnid befragen lassen. Das Ergebnis gibt Anlaß zu allerlei Gefühlen wie Besorgnis, Heiterkeit und Verwunderung. So müssen sich Polizei (35 Prozent) und Gerichte (34 Prozent) ihr hohes Ansehen bei den Teenies mit amnesty international (33 Prozent) teilen; Kirchen und Gewerkschaften liegen mit 18 Prozent gleichauf.

Schlechter als das Fernsehen (12 Prozent) werteten die Befragten nur noch Arbeitgeber (11 Prozent) und Politiker (sieben Prozent). So weit, so klar. Die Liste der als „sympathisch“ bewerteten Politiker führen allerdings Bundespräsident Roman Herzog (26 Prozent) an, Bundeskanzler Helmut Kohl (25 Prozent) und Grünen-Fraktionschef Josef Fischer (23 Prozent).

So weit, so seltsam. Aber jetzt: Zur „glaubwürdigsten Institution zur Lösung von Problemen“ allerdings wählte der Nachwuchs Greenpeace mit einem Zustimmungsgrad von 63 Prozent, und wer jetzt immer noch meint, das Kinderwahlrecht müsse dringend her, der möge sich unter anderem vergegenwärtigen, daß dann zukünftige Zivildienstleistende den Greenpeacedienst verweigern müßten.Foto: Daniel Biskup