Nordsee weiter dreckig

■ Umweltkonferenz sieht kaum Besserung

Kann die Nordsee bis zum Jahr 2020 schadstofffrei sein? In weiter Ferne liegt dieses Ziel für die Organisatoren der zweiten europäischen Seas at Risk (SAR) - Umweltkonferenz, die gestern in Bremen zu Ende ging. Dabei hatten sich die UmweltministerInnen der Nordseestaaten 1995 schon darauf verständigt.

Nach Ansicht der SAR gelangen immer noch zu viele Chemikalien in die Nordsee. „Wenn nicht sofort nachhaltige Schritte eingeleitet werden, verlieren wir unser Ziel aus den Augen“, kritisiert Peter Willers, Vorsitzender von SAR in Deutschland die Trägheit von Industrie und Politikern. SAR ist ein Zusammenschluß von zwölf Umweltorganisationen der Nordseeanrainerstaaten mit zusammen mehr als 100.000 Mitgliedern. Für die Konferenz in Bremen luden sie Vertreter aus Industrie und Politik ein. Die Ergebnisse sind eher dürftig: Der Konflikt zwischen Ökologie und Business, so wurde bei den Diskussionen der 70 Teilnehmer deutlich, blockiert Verbesserungen. Argumente der chemischen Industrie a la „ Wir produzieren ja nur für den Bedarf“ließen die Hoffnungen auf eine saubere Nordsee schwinden. So gab es Appelle: Verbraucher sollten Waschmitteln ohne „Frühlingsfrische“kaufen und die Industrie mit Verbraucherverbänden umweltschonende Produkte entwickeln. Klu